Vor ein paar Tagen erfuhr ich aus dem amerikanischen Instructables-Blog, dass Fahrradfahrer in Südwest-Idaho ein ernstes Problem haben – Tribulus terrestris. Wenn ich von einer interessanten Pflanze höre, die es in unserem Garten bisher noch nicht gibt, dann erweckt das meine Neugierde. Und Tribulus terrestris ist in unserem Garten bisher tatsächlich noch nicht vertreten.
Nach etwas Recherche ist nun klar, den wird es in unserem Garten auch niemals geben.
Tribulus terrestris (Erd-Burzeldorn, Erdsternchen) ist eine ein- bis zweijährige krautige Pflanze aus der Familie der Jochblattgewächse. Wild kommt sie ausschließlich in den wärmeren Regionen vor. Dort gebärdet sie sich allerdings als äußerst invasive Pflanze. Inzwischen ist sie fast überall in den Tropen und Subtropen verbreitet.
Beide Fotos auf dieser Seite stammen aus bbum’s weblog-o-mat, dessen Blog unter einer Creative Commons Lizenz lizensiert ist. Der Autor ist in seinem lesenswerten Artikel offenbar nur bedingt glücklich mit der Terribly Evil Plant From Hell.
Abgesehen von der Tatsache, dass Tribulus terrestris fast ohne Wasser existieren kann, hat die Pflanze noch ein paar weitere interessante Eigenschaften. Sie verbreitet sich, indem sie heftzweckenartige Samen ausbildet. Diese Samen werden dann von Tieren verbreitet, die sich einen solchen Dorn in die Pfote treten und irgendwo anders wieder verlieren.
Dass Fahrradfahrer nicht sonderlich begeistert sind, dass sie ebenfalls Bestandteil der Verbreitungsstrategie des Burzeldorns sind, versteht sich von selbst. Wer als Fahrradfahrer in einer Gegend mit Tribulus terrestris wohnt brauch eine Menge Flickzeug!
Darüber hinaus werden dem Erd-Burzeldorn aber noch weitere Eigenschaften zugeschrieben. Er soll potenzsteigernd sein und man soll ihn als Ersatz für anabole Steroide einsetzen können. (Huch, ich dachte immer Anabolika und gesteigerte Potenz schließen sich gegenseitig aus).
Laut Wikipedia konnte die potenzsteigernde Wirkung zumindest bei Ratten nachgewiesen werden. Und die Tiere nahmen auch an Gewicht zu. Ob diese Gewichtszunahme Muskelmasse betraf und ob sie wirklich durch das “natürliche Anabolikum” hervor gerufen wurde, ist jedoch noch höchst umstritten.
Die muskelaufbauende Wirkung soll angeblich auf Saponine (das sind Glycoside von Steroiden) zurück gehen. Hey Muskelprotz, um Saponine einzunehmen brauchst Du nun wirklich keine Burzeldorn-Pillen zu schlucken! Ich persönlich esse täglich massenweise Saponine. Sie sind in pflanzlichen Nahrungsmitteln nämlich weit verbreitet. Sie kommen in Wurzeln, Knollen, Blättern, Blüten und Samen fast aller höheren Pflanzen vor. Wenn Du mal eine richtig heftige Dröhnung brauchst, dann zieh Dir zum Beispiel mal ordentlich Erbsen, Bohnen und Linsen rein.
Bildnachweis:
Die Fotos in diesem Artikel stammen aus dem Artikel Tribulus Terrestris (Goatshead) — Terribly Evil Plant From Hell aus dem Blog bbum’s weblog-o-mat. Sie stehen (wie dieses Blog auch) unter einer Creative Commons Lizenz.
Sachen gibts…Wär sicher keine gute Idee die Pflanze im Garten zu verbreiten. Das klingt ja fast seuchenartig.
Witziges und lehrreiches Posting :-)
LG
Sisah
Grundsätzlich muss man sagen dass die Pflanze in meinem Garten Einzug gehalten hat und NICHT als Plage angesehen werden muss wenn man ein bisschen aufpasst.Im eingegrenzten Beeten bzw Steingärten ist sie leicht zu “zähmen” und die Verbreitung einfach zu verhindern!ich verarbeite einen Grossteil der Pflanze zu :Tonikum und Rauchmittel und einen kleinen Teil für die Weiterzucht dieser “EierlegendenWollMilchSau”:))Ich stehe bei Fragen zur Heiligen Sternenbraut gerne bereit mein Wissen zu Teilen.Das ist definitiv besser als auf die Legalisierung von Marihuana zu warten:):)
Hallo,
ich habe jetzt bestimmt 2 Jahre versucht Tribukus anzuzüchten. Es hat nicht geklappt…
Kann ich von dir eine kleine Plflanze bekommen oder erwerben ?
Viele Grüße aus Köln
Heiko Ernst
@LordBene,
die Welt besteht aus Zufällen – da merke ich doch heute, dass diese fahrradschlauchzerstörende Pflanze aus meinem bulgarischen Garten tatsächlich auch zu etwas nützlich ist.
Dann werde ich diesesn Sommer mal ernten gehen.
Hast Du ein paar Rezepte für die Anwendung als Tonikum? Kleinhacken, Wodka drauf und fertig? Wieviel Pflanze, wieviel Alkohol und welche Tagesdosis?
Heißen Dank im Voraus,
Axel