Nährstoffgehalt von Holzasche

Im Moment fallen in vielen Haushalten größere Mengen an Holzasche aus Öfen und Kaminen an. Darf man die eigentlich bedenkenlos im Garten entsorgen?

Bisher dachte ich, dass das überhaupt kein Problem ist, solange man es nicht übertreibt (maximal 0,3 Liter pro Quadratmeter) und solange das verbrannte Holz nicht behandelt ist. Nun las ich in einem Diskussionsbeitrag, dass Asche den Boden verschlämmt und dass sie kaum Nährstoffe enthält.

Na, ich weiß ja nicht, kaum Nährstoffe? Laut einer Diplomarbeit von Esther Stahl vom Fraunhofer Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik in Oberhausen enthielten die von ihr untersuchten 273 unterschiedlichen Proben im Schnitt 23 Prozent Calcium, 7 Prozent Kalium, 3 Prozent Magnesium und 1 Prozent Phosphor. Von “kaum Nährstoffe” kann da wohl eher nicht die Rede sein. Natürlich darf man den Boden nicht übermäßig aufkalken, aber abhängig von der pH-Wert Analyse wird der hohe Calzium-Anteil aus der Asche den Boden eher verbessern als ihn zu verschlämmen.

Bei der Recherche zum Nährstoffgehalt in Holzasche bin ich dann allerdings auf ein Problem gestoßen, dass mir vorher gar nicht klar war. Holzasche enthält zum Teil erhebliche Mengen an Schwermetallen. Laut Düngemittelverordnung liegt der Grenzwert für Cadmium zum Beispiel bei 1,5 Milligramm/Kilogramm. Gelegentlich liegt Holzasche zwar darunter, viele Proben ergaben aber auch deutlich bis extrem höhere Werte. (Näheres z.B. hier beim WDR).

Um zu vermeiden, dass sich diese Schwermetalle im Boden anreichern, sollte man es also mit der Aschedüngung wohl doch nicht übertreiben. Die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau rät sogar dazu ganz auf die Düngung mit Asche zu verzichten.

Siehe auch:

5 Kommentare zu Asche als Dünger

  • Ist doch so wie überall: Die Dosis macht das Gift.
    Liebe Grüße, Margit

  • Bei mir kommt nur ein mal im Jahr etwas Asche auf den Kompost, dazu etwas Hornspäne. Die restliche anfallende Asche landet im Biomüll. Mein Garten ist ja kein Endlager für Schwermetalle. ;-)

  • Stephan

    Hallo Heiner,

    wieder einmal schlechte Nachrichten über noch einen bislang als problemlos betrachteten Stoff.
    Ich frage mich allerdings woher Cadmium und Kupfer in das Holz gelangen.
    Wenn die Untersuchungsergebnisse relevant wären, hat es sich wohl auch mit „Terra preta“ erledigt? Immerhin wäre hier Holzkohle ein wichtiger Bestandteil.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Terra_preta
    http://de.wikipedia.org/wiki/Biokohle

    Grüße Stephan

  • Friedrich Georg

    Wenn Verbrennungsrückstände aus Naturmaterialien wie Holz und Bioresten schädlich wären, dann wäre die Menschheit längst ausgestorben. Das gesamte Pflanzenwachstum der Erde basiert nämlich überwiegend auf vulkanischen und feuertechnischen Vorgängen (Blitz, Felder-Abbrand) in Verbindung mit Gletscherabrieb von Gesteinen und Tierexkrementen (Guano, Kuhmist etc.). Das ganze Gedöns ist also eine Marketingmaßnahme der Kunstdüngerlobby, die um ihren Absatz fürchtet.

  • Peter H.

    Hallo,

    auch wenn der Beitrag nicht mehr ganz aktuell ist, eine Frage. Ich mache seit etwas mehr als einem Jahr selber Holz. Mit Kettensäge, Spaltaxt und allem drum und dran. Diese Heizsaison verbrenne ich das erst mal dieses selber gemachte Holz. Ich wollte – um nicht alle Asche im Hausmüll zu entsorgen – die Tage etwas ins Gewächshaus bringen, da fragte mich mein Nachbar, was ich tue und erzählte, dass man Asche wohl nicht mehr im eigenen Garten untermischen soll. Das verwirrt mich. Das Holz ist doch selber gemacht und unbehandelt. Ist es ein Problem, wenn der Wald vorher irgendwie behandelt wurde?

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