Die Suchmaschinenoptimierung lässt sich grundsätzlich in zwei sehr unterschiedliche Bereiche, nämlich die OnPage-Optimierung und die OffPage-Optimierung unterscheiden. Hier soll es um die OnPage Optimierung gehen, also alle Maßnahmen, die mit dem Inhalt und der Struktur Deines Blogs zu tun haben.
Eigentlich sind Blogs wie gemacht für die Suchmaschinenoptimierung. Sie enthalten ständig relativ viel neuen Text, der dazu noch ordentlich mit Links gewürzt ist. Außerdem verwenden Blogs einfaches HTML in Kombination mit CSS-Stylesheets, was es den Suchmaschinen leicht macht, den Inhalt zu lesen. Unter diesen Voraussetzungen sollte die Optimierung eines Blogs eigentlich keine Probleme bereiten. Nun gibt es allerdings inzwischen sehr viele Blogs. Der eine oder andere Trick kann dir deshalb vielleicht helfen, dich ein paar Plätze an deinen Konkurrenten vorbei zu schieben.
Die optimale OnPage-Optimierung deines Blogs bildet die Voraussetzung für eine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung. Im Gegensatz zur OffPage-Optimierung hast du in deinem eigenen Blog alle Fäden selbst in der Hand und bist nicht auf die Hilfe oder den guten Willen anderer angewiesen. Eigentlich unterscheidet sich die Optimierung eines Blogs dabei nicht wesentlich von der Optimierung einer normalen statischen Website.
Die Lesbarkeit der Seite
Die Suchmaschinen können deinen Blog nur dann in ihren Index aufnehmen, wenn sie ihn überhaupt erst einmal lesen können. Mache ihnen die Sache so leicht wie nur möglich. Die Automaten, die von den Suchmaschinen auf deinen Blog losgelassen werden (man nennt sie Robots, Crawler, Spider, Bot usw.) arbeiten sehr vereinfacht ausgedrückt so: Sie lesen den Quelltext deiner Seite ein, schmeißen alles weg, was sie nicht kennen und speichern den übrig gebliebenen Textanteil in ihrer Datenbank. Daraus resultieren ein paar Konsequenzen für den Aufbau eines Blogs, der von Suchmaschinen gut gelesen werden kann.
Aktive Seitenelemente: Gewöhnlich werden die Spider aktive Seitenelemente wie Javascript, Java, Macromedia-Flash usw. nicht kennen und einfach zum Müll geben. Eine Seite, die fast ausschließlich aus solchen Elementen besteht, erscheint dem Crawler leer. Ein Javascript-Menü sieht für ihn aus wie gar kein Menü. Die dahinter verborgenen Links auf deine aufwändig erstellten Unterseiten kann er nicht sehen und natürlich wird er ihnen auch nicht folgen. Sei dir also sicher, dass die Crawler deinen Blog wirklich lesen können. Du kannst ihn dir zum Beispiel mal mit einem Browser wie Lynx ansehen, dem Gimmicks wie Javascript, Java oder Flash fremd sind. Eine Alternative sind kostenlose Online-Tools, wie zum Beispiel der Search Engine Spider Simulator. Auch der zeigt, wie dein Blog aussieht, wenn man ein Suchmaschinen-Spider ist.
Valider HTML-Code: Ich bin nicht sicher, ob die Suchmaschinen sich wirklich dafür interessieren, ob der HTML-Code einer Seite valide ist oder nicht. Allerdings müssen sie zumindest in der Lage sein den Code deines Blogs zu interpretieren. Um den unangenehmen Folgen von kaputtem HTML-Code von vornherein aus dem Wege zu gehen, solltest du dich möglichst eng an die Vorgaben des W3C halten. Mit deren Markup Validation Service kannst du deine Seiten leicht einmal darauf hin untersuchen, ob sie nach Meinung des W3C validen Code enthalten, oder nicht.
Interne Verlinkung: Völlig klar, bevor die Suchmaschine eine Unterseite deines Blogs einlesen kann, muss sie überhaupt erst einmal wissen, dass es diese Unterseiten gibt. Sie weiß das, weil du auf der Hauptseite einen Link auf diese Unterseite gesetzt hast. Seiten die du nirgends verlinkst kann sie auch niemals finden. Bei der internen Verlinkung deines Blogs musst du also darauf achten, dass es von der Hauptseite aus Links zu allen wichtigen Unterseiten gibt. Auch nicht so wichtige Unterseiten sollten mit zwei, maximal drei Klicks von der Hauptseite aus erreichbar sein. Ich persönlich finde es z.B. immer schade, wenn bei einem Blog die Titel der Blogposts nicht anklickbar sind. Ebenso würde ich dringend dazu raten, auf jeder Unterseite eine Site-Navigation, also einen Link zurück auf die Hauptseite und zu wichtigen Unterseiten wie das Archiv, die Kategorien usw. zu setzen. Das hilft den Spidern ungemein, sich auf dem Blog zurecht zu finden. Ich habe mir auch angewöhnt in meinen Posts auf vorhergehende passende Posts zu verlinken. Das hilft sowohl dem Leser, wie auch den Spidern.
Um den Suchmaschinen die Arbeit zu erleichtern kannst du ihnen eine Sitemap anbieten. Darunter versteht man eine Liste aller Seiten, die auf deiner Domain vorhanden sind. Bei einigen Suchmaschinen kannst du sogar die Adresse deiner Sitemap hinterlegen. (Google Webmaster Tools, Yahoo Site Explorer)
Ausgehende Links
Die Meinungen, darüber, ob es deinem Blog beim Ranking in den Suchmaschinen hilft, wenn du viele externe Links setzt, sind etwas geteilt. Ich persönlich linke gerne und viel und habe nie irgendwelche negativen Auswirkungen feststellen können, zumindest nicht wenn ich auf hochwertige und zum Thema passende Inhalte verlinkt habe. Aber auch bei den externen Links muss man etwas aufpassen:
Broken Links: Suchmaschinen lieben es nicht besonders wenn eine Site viele Broken-Links, also Verweise auf nicht (mehr) vorhandene Seiten enthält. Da geht es ihnen übrigens nicht anders als mir als Leser. Deshalb solltest du deinen Blog gelegentlich daraufhin untersuchen, ob die Links noch gültig sind. Es gibt eine Vielzahl von Programmen und Online-Services, die eine solche Link-Validation durchführen können. Ich nenne hier zum Beispiel mal den Free Broken Link Checker, den ich eben gerade auch mal auf diesen Blog gehetzt habe.
Qualität ausgehender Links: Neben anderen Qualitätsmerkmalen versuchen manche Suchmaschinen den Grad des Vertrauens einzuschätzen, die sie einer Site entgegen bringen können. Dieser wird im sogenannten TrustRank ausgedrückt. Bisher ist nicht viel über den tatsächlichen Einfluss dieses TrustRank auf das Ranking zu erfahren. Auch die genauen Methoden zur Berechnung des Trustrank sind nicht bekannt. Es ist aber davon auszugehen, dass neben eingehenden Links von vertrauenswürdigen Sites auch die Qualität der ausgehenden Links eine wichtige Rolle spielt. Beim Verlinken einer externen Seite solltest du dir deshalb klar machen, dass du mit diesem Link eine Empfehlung für diese Seite ausspricht. Musst du, aus welchen Gründen auch immer, auf eine qualitativ minderwertige Seite verweisen, dann solltest du diesem Links das Atribut “rel=nofollow” geben, um der Suchmaschine mitzuteilen, dass du es nicht für nötig hältst, dass sie diesem Link folgt. Übrigens sollte man die Ziele älterer ausgehender Links auch hin und wieder auf ihren Inhalt überprüft werden. Mir ist es schon öfters passiert, dass ich nach einem halben Jahr feststellen musste, dass sich hinter dem vermeintlich hochwertigen Inhalt inzwischen eine Sex- oder Pokerseite verbirgt.
Duplicate Content
Ein weiteres Problem für das Ranking in klassischen Suchmaschinen kann Duplicate Content darstellen. Darunter versteht man Seiten, die im Internet mehrfach vorhanden sind. Die Suchmaschinen möchten natürlich nicht mehrfach auf identische Inhalte verlinken und sortieren doppelt vorhandene Inhalte daher möglichst aus. Doppelter Content entsteht natürlich, wenn andere Leute deine Inhalte kopieren, dann gehört er zur OffPage-Optimierung. Er kann aber auch leicht versehentlich in deinem Blog selbst entstehen. Das passiert zum Beispiel, wenn identische Inhalte in deinem Blog unter mehreren URLs erreichbar sind. Ebenso ist es nicht ratsam mehrere Domains auf den selben Inhalt zeigen zulassen. Wenn mehrere Domains auf deinen Blog zeigen, dann solltest du für die weniger wichtigen Domainnamen lieber 301-Weiterleitungen (Moved Permanently) auf die Hauptdomain einrichten. Es kann auch problematisch sein, wenn verschiedene Subdomains auf identischen Inhalt zeigen. Offenbar ist es inzwischen kein großes Problem mehr, wenn http://domain.de und http://www.domain.de identischen Inhalt ausliefern, kommen aber noch http://www1.domain.de und www2.domain.de dazu gibt es vermutlich irgendwann Probleme.
Keywords
Es ist ja eigentlich logisch, wenn du für ein bestimmtes Suchwort in den Suchmaschinen auf Platz eins gelistet werden möchtest, dann sollte dieses Suchwort auch auf deiner Seite vorkommen und zwar oft! Und das nicht nur im Text der Seite, sondern auch im Titel, in der URL und auch in den Meta-Tags. Dieser Artikel wird beispielsweise niemals für den Suchbegriff Rotationsmaschine einen der vorderen Platz einnehmen, einfach weil das Wort Rotationsmaschine in diesem Post überhaupt nicht auftaucht. Ups, da steht es ja doch, Rotationsmaschine, könnte interessant sein, wie hoch so ein Post wie dieser in den Suchmaschinen steigt, wenn irgendwo in der Mitte vier mal das Wort Rotationsmaschine steht ;-)
Keywords in der URL: Es ist inzwischen unumstritten, dass die URL bei fast allen Suchmaschinen einen besonders wichtigen Einfluss auf das Ranking für ein bestimmtes Suchwort hat. Dazu gehört die Domain, das Verzeichnis in dem der Artikel liegt und auch der Name der Seite.
Wenn für deinen Blog das Ranking bei einem bestimmten Keyword besonders wichtig ist, dann solltest du versuchen für diesen Blog eine Domain zu registrieren, in deren Namen dieses Keyword wirklich vor kommt. Liegt das Blog in einem Unterordner der Domain, dann würde ich das Verzeichnis nicht blog oder wordpress, sondern nach dem anvisierten Keyword benennen. Zielst du auf eine Keyword-Kombination, dann sollten die Worte möglichst nicht durch einen Unterstrich, sondern durch das Minuszeichen getrennt werden, weil dies nach Aussage von Matt Cutts (Google) noch deutlicher macht, dass es sich um zwei separate Worte handelt.
Bei Blogs liegen die Posts nicht statisch auf dem Server, sondern werden erst beim Aufruf aus einer Datenbank zusammen gebaut. Früher hatten die Posts deshalb URLs mit Parametern für die Datenbank wie z.B. “…/blog/?p=123″. So etwas ist heute eigentlich tabu, weil man so keine Keyworte in der URL unterbringen kann. Fast jede Blogsoftware bietet nun irgendeine Möglichkeit an, solche URLs in so etwas wie “…/blog/mein-toller-blogpost/” umzuwandeln. Durch diese sogenannten sprechenden URLs kannst du die Suchmaschine überzeugen, dass es sich in dem dahinter stehenden Dokument wirklich um einen ganz “tollen Blogpost” handelt ;-)
Keywords im Titel der Seite: Seiten, die ein bestimmtes Keyword im Titel haben ranken für dieses Suchwort nachweislich besser, so einfach ist das! Oder doch nicht? Es geht die Mär, dass die ersten Worte des Titels von den Suchmaschinen höher bewertet werden als der Rest. Ich kann nicht sagen ob das stimmt, aber sicherheitshalber steht der Name unseres Blogs im Titel hinter dem eigentlichen Seitentitel.
Keywords in den Metatags: Im Header einer jeden HTML-Seite können beliebig viele Tags untergebracht werden. In SEO-Kreisen wird heiß debattiert, inwieweit die Meta-Tags “keywords” und “description” noch Einfluss auf das Ranking bei den Suchmaschinen haben. Wiederholen sich diese Tags und der Titel der Seite immer wieder, dann soll das sogar zur Abwerung (Stichwort: Supplemental Index) führen können.
Einige Suchmaschinen verwenden die Description als sogenanntes Snippet, also als den kleinen Beschreibungstext zur Seite, der in den Suchergebnissen unter der Seitenüberschrift erscheint. Da das Snippet erheblichen Einfluss auf das Clickverhalten der Benutzer hat, sollte ein etwaiger Description-Text mit Sorgfalt ausgewählt werden.
Keywords im Anchortext interner Links: Ich hatte schon angesprochen, dass eine umfangreiche interne Verlinkung wichtig ist. Dabei ist jedoch der Linktext, der sogenannte Anchor-Text, ausgesprochen wichtig für das Ranking deiner Keyworte. Du solltest deshalb statt “Du findest den Artikel hier” lieber schreiben “Hier findest du den Artikel Gartenbloggen für Einsteiger”
Keywords in Bildern: Für einen Suchmaschinen-Roboter ist ein Bild eine Ansammling von Nullen und Einsen. Er kann nicht erkennen, das du auf dem Bild bei deiner Lieblingsbeschäftigung zu sehen bist. Du solltest das Bilder daher mit einem Alt-Attribut versehen. Dort könnte dann zum Beispiel stehen alt=”Ich bei meiner Lieblingsbeschäftigung” (natürlich nur wenn “Lieblingsbeschäftigung” wirklich dein auserkorenes Keyword ist.
Keywords in Seitentext: Natürlich müssen die Keywords auch im Text der Seite vorkommen. Die Meinungen darüber wie oft es vorkommen soll/darf sind sehr verschieden und reichen von 3% bis hin zu 20% der Worte im Artikel. Ich persönlich halte eine Keyword-Dichte von 20% für völligen Quatsch. Kein Mensch will einen Text lesen, in dem jedes fünfte Wort gleich ist. Ich denke inzwischen sehen auch die Suchmaschinen mehr als etwa 7% als Keyword-Stuffing an und markieren die Seite als Spam. Auch eine Keyword-Dichte von 5% fällt mir persönlich sofort unangenehm auf. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass ungeübten Lesern sowas nicht gleich auffällt. Meine Meinung ist, dass ich nicht für Suchmaschinen, sondern für Menschen schreibe und deshalb gerne einmal zugunsten einer besseren Lesbarkeit auf die zusätzliche Nennung eines Keywords verzichte.
Es soll vorteilhaft sein, wichtige Keywords schon am Anfang des Textes zu erwähnen. Auch die Hervorhebung durch Überschriften-Tags und weniger auch durch Fettschrift oder Kursivschrift werten das so markierte Wort auf.
Siehe auch:
- Gartenbloggen für Einsteiger
- SEO – Suchmaschinenoptimierung
- SEO – OnPage-Optimierung
- SEO – OnPage-Optimierung – Keyword-Recherche
- SEO – OffPage Optimierung
- SEO – OffPage Optimierung – Linkbait
Weblinks:
Eine sehr gute Zusammenfassung von all den Faktoren, die man bei der On-Page-Optimierung unbedingt im Auge behalten sollte. Vor allem das mit der internen Verlinkung “vergessen” viele Webmaster/Blogger nur allzu häufig. Das Einzige, was ich hierbei noch ergänzen würde, ist der Title-Tag bei der Verlinkung. Also bei a href= noch title= hinzufügen, hier praktisch nochmal den Linktext nennen. Ob es wirklich soo viel bringt, weiß letztlich nur G. allein, aber schaden tut es sicher nicht. ;-)
Jupps, ich sollte diesen Text tatsächlich mal etwas überarbeiten, er ist schon ein paar Jahre alt. Den “Supplemental Index” gibt es ja zum Beispiel schon gar nicht mehr.
Interessant ist, dass der Title-Tag offenbar an Gewicht gewonnen hat. Bei der Suche nach Rotationsmaschine rangiert dieser Text unter “ferner liefen”. In den Top 30 bei Google findet man jetzt fast ausschließlich Seiten, bei denen Rotationsmaschine auch im Titel vorkommt.