Von mir aus kann es jetzt langsam wärmer werden! Ich muss mich zunehmend zurückhalten um nicht gleich alle Anzuchtschalen mit Samen zu versehen. Gut, ganz zurückhalten konnte ich mich nicht – die ersten Chilis haben schon grüne Keimblätter und auf der Heizung keimen schon wieder die nächsten Samen.
Der richtige Zeitpunkt um mit der Anzucht des Gemüses zu beginnen hängt natürlich vor allem davon ab, wann die kälteempfindlichen Pflanzen ins Freiland gesetzt werden können. Hier in Deutschland herrscht einigermaßen Einigkeit darüber, das das nach den Eisheiligen Mitte Mai der Fall ist.
Ich persönlich bin davon allerdings nicht ganz so überzeugt. Wir leben hier in der Klimazone 7b. Hier gedeiht zum Beispiel die Europäische Stechpalme (Ilex aquifolium) völlig problemlos in der freien Natur. Auch die Erfahrung zeigt, dass der letzte Frost hier gewöhnlich schon Ende April zu erwarten ist.
Und was bedeutet das für die Anzucht unserer Jungpflanzen? Die verschiedenen Gemüsearten benötigen unterschiedlich lange für ihre Jugendentwicklung. Wenn man weiß, wie lange eine bestimmte Art braucht, dann weiß man auch, wann mit der Anzucht begonnen werden muss. Ich habe mir dazu mal eine kleine Tabelle gemacht. Diese Zeiten habe ich aus Einträgen in unseren Notizbüchern der vergangenen Jahre zusammen gesucht. Solltet ihr andere Erfahrungen haben, würde ich mich über einen Kommentar freuen.
Monat | Anzuchtdauer | Gemüse |
---|---|---|
Anfang/Mitte Februar | 12-13 Wochen | Lauch, Schnittlauch, Zwiebeln |
Mitte/Ende Februar | 10-11 Wochen | Chili, Paprika, Pflücksalat, Schnittsalat, Petersilie, erste Kohlarten |
Anfang März | 8-9 Wochen | Brokkoli, Blumenkohl, Kohlrabi, Kopfsalat |
Mitte März | 7 Wochen | Aubergine, Tomate |
Ende März/Anfang April | 5-6 Wochen | Basilikum, Zuckererbsen, Ringelblume |
Anfang April | 3-4 Wochen | Gurke, Kürbis, Melone, Zucchini |
Was meint ihr kommen unsere Zeiten etwa hin? Und welche Pflanzen zieht ihr sonst noch vor?
Siehe auch:
- Anzuchterde selber machen
- Gemüse vorziehen
- Stiefmütterchen vorziehen
- Paprika und Chilis pikieren
- Pikieren
Da muss ich mich mit dem Lauch ja sputen. Vielleicht ist er deswegen letztes Jahr so klein geblieben. VG Brigitta
ach Herr “Nachbar”… Du bist ein Schatz!!! Diese Tabelle werde ich mir mal auch als Grundlage nehmen für die nächsten Anzuchten!
Meine Tomaten und Auberginen ziehe ich immer schon etwas vorher an, aber ich gebe zu, bis Mitte Mai sie dann drinnen (im Gewächshaus) zu behalten artet immer in einen Slalomlauf aus!!
Darf ich mal fragen wo Du die Zwiebeln und den Lauch aussähst? Auch erst drinnen oder gleich ins Anzuchtbeet o.ä.? Das würde mich brennend interessieren!
Ich selber ziehe noch ein bißchen was an Blumen vor!
Direkt säen finde ich bei Zwiebeln und Lauch schwierig, weil sich die jungen Pflanzen sehr langsam entwickeln und dann im Unkraut “unter gehen”. Zwiebeln ziehen wir meist aus (gekauften) Steckzwiebeln. Das funktioniert völlig problemlos. Selbst vorziehen haben wir auch schon probiert, aber mit den Steckzwiebeln funktioniert es einfach sehr viel besser.
Danke für Deine Antwort!
Also Zwiebeln habe ich ja noch nicht versucht, aber Lauch geht mir irgendwie “auf die Nerven”… diese kleinen mikrigen Sämlinge…. und immer schön einzeln pikieren…. *Augen roll*
Egal, dieses Jahr gebe ich dem Lauch und mir noch eine Chance, wenn’s wieder nix wird (ja, liegt an mir ich weiß), dann werde ich das einfach lassen!!
Zwiebeln habe ich bisher auch immer aus Steckzwiebeln geholt, aber dies mal hat es mich einfach “in den Fingern” gejuckt es mal auszuprobieren, mal sehen, ob es was wird!
Ich gärtnere hier 625 km südlich und 91 km westlich von Otterstedt und befinde mich erstaunlicherweise ebenfalls in der Klimazone 7b. Offenbar wird die südlichere Lage durch die Höhe (444 m) in etwa ausgeglichen. Ich war übrigens gerade heute bei toom und habe mich mit allerlei Sämereien eingedeckt: Radieschen, Mairüben und verschiedene Salate. Es kann losgehen!
Ich vermute, dass das auch am Einfluss des Meeres und an der Weser liegt. Das Klima ist hier “maretimer”. Dadurch werden besonders die Extremtemperaturen abgemildert.
Jetzt Ende März haben wir 100 km südlich von euch Kohlrabi, Dill, Rucola, Hokkaidokürbis, Ackerbohne, Zuckererbse und Gartenerbse. Schnittsalat, Knollensellerie, Sellerie und Blasenkirschen sind ausgesät, aber die trauen sich noch nicht bei dem Wetter.