Vor einigen Tagen berichtete Henry von Tomatl.net über seine Versuche mit verschiedenen Verfahren Samen aus Tomaten zu gewinnen und stellte gleich die erste Methode näher vor. Da das im Prinzip die gleiche Methode ist, die auch wir anwenden, sind wir natürlich gespannt auf die nächsten Teile dieser keinen Serie. (@Henry, lass dich nicht aus der Ruhe bringen ;-) Ich verkürze mir mal die Wartezeit, indem ich anhand unserer kleinen Wildtomatensorte Small Egg beschreibe, wie wir es machen:
Zunächst werden ein paar gesunde reife Tomaten geerntet. Tomaten sind Selbstbefruchter, deshalb wählen wir die Früchte gewöhnlich von Pflanzen aus, die uns aufgrund ihrer Eigenschaften besonders gut gefallen haben (Standfestigkeit, Gesundheit, Geschmack usw.) Da wir aber sowieso nur zwei Pflanzen der Sorte Small Egg mit weitgehenden gleichen Eigenschaften hatten, stammen diese Früchte etwa zu gleichen Teilen von beiden Pflanzen.
Die Tomaten werden nun halbiert und die Samen mit einem Löffel heraus gekratzt. Bei diesen sehr kleinen Tomaten ist das eine etwas fisselige Angelegenheit. Die Schalen und das Fruchtfleisch wandern in die bereit gestellte Tasse, die geernteten Samen kommen vorübergehend auf den Kuchenteller.
Nachdem alle Samen heraus gekratzt wurden, kommen sie kurz auf ein Teesieb, um den größten Teil des verbliebenen Tomatensafts von den Samen zu trennen. Natürlich sollen die Samen im folgenden Arbeitsschritt nicht schock-getrocknet werden, deshalb stört es überhaupt nicht, wenn sich nach dem Abtropfen noch etwas Flüssigkeit im Sieb befindet.
Nach einem Viertelstündchen verteilen wir die Samen zum Trocknen auf eine Filtertüte und lassen sie dann für ein paar Tage gut durchtrocknen. Ich würde die Samen übrigens nicht zu schnell trockenen (z.B. in der prallen Sonne). Meiner Ansicht nach ist es besser sie etwas länger an einem trockenen schattigen Ort zu lagern.
Wenn die Samen ganz trocken sind – wirklich ganz trocken(!) – kratzen wir sie vorsichtig von der Filtertüte, füllen sie in eine beschriftete Verpackung (wieder eine Filtertüte) und verstauen das Ganze in der Samenkiste. Teilweise können die Samen sehr fest an der Filtertüte haften. Ich löse sie dann mit dem Fingernagel oder einem Messer vorsichtig ab.
Leider haben wir nie die Keimfähigkeit unserer Samen getestet. Nach Henrys Versuchen auf Tomatl.net beträgt sie bei dieser Methode nur etwa 60 Prozent. Natürlich ist das nicht besonders hoch, wenn man sich aber in jedem Fall auf diesen Wert verlassen könnte, wäre das für mich eigentlich kein Grund, die Methode zu wechseln. Aber warten wir ab, was Henrys Versuche ergeben haben.
[...] habe ich die Tomaten sofort nach der Heimkehr verkostet und angefangen Samen für die nächste Tomatensaison zu gewinnen. Ehrlich gesagt waren alle drei Sorten eine geschmackliche Enttäuschung. Ich vermute aber, dass [...]
“Leider haben wir nie die Keimfähigkeit unserer Samen getestet. Nach Henrys Versuchen auf Tomatl.net beträgt sie bei dieser Methode nur etwa 60 Prozent.”
hallo, man sollte die samen vor dem trocknen mit wasser spülen (wichtig!) . das gelartige samen-umhüllung hindert das keimen. zum trocknen verwende ich küchenpapier. habe keimfähigkeit von über 90 %. gruß
Ich verteile die einzelnen Samen auf Haushaltspapier und lasse dieses dann einige Tage auf der Fensterbank durchtrocknen.Später im Febr/März schneide ich das Haushaltspapier mit den einzelnen Samen in einzelne Stücke und stecke sie in die Anzuchttöpfe.Dazu dient Eierpappe,die ich auch wiederrum später in größere Töpfe setze.Die Eierpappe wird von der Erde vollständigaufgenommen.