Gleich vorweg: Bilsenkraut ist supergiftig. Man sollte also nicht auf die Idee kommen es mit irgendeiner essbaren Pflanze zu verwechseln. Naja, außer mir wird das wohl auch niemandem passieren – Bilsenkraut sieht nämlich ziemlich eigentümlich aus.
Schwarzes Bilsenkraut (Hyoscyamus niger, Hexenkraut) ist eine krautige Pflanze aus der Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae). Abhängig vom Zeitpunkt der Aussaat ist das Bilsenkraut ein- oder zweijährig. Wir haben offenbar früh genug gesät, alle Pflanzen blühen schon im ersten Jahr. Wie viele Nachtschattengewächse (z.B. Solanin in Kartoffeln) bildet auch das Bilsenkraut giftige Alkaliode.
Soweit ich mich erinnere interessierte mich das Bilsenkraut beim Blättern im Dreschflegel-Katalog, weil ich den Namen zwar kannte, das Kraut aber noch nie gesehen hatte. Beim Nachlesen der Eigenschaften dieser Pflanze erfuhr ich dann, dass Bilsenkraut früher als Mittel gegen Wühlmäuse im Garten eingesetzt wurde. Sollten sich da irgendwelche Ergebnisse einstellen werde ich berichten.
Bilsenkraut wurde früher auch als Rauschmittel und in der Volksmedizin eingesetzt. Als Rauschmittel ist es denkbar ungeeignet, weil die berauschende Dosis sehr dicht bei der tödlichen Dosis liegt. Zum Teil wurde Bilsenkraut dem Bier beigegeben, um die Wirkung zu verstärken. Auch das ist mit großen Risiken verbunden, weil der Alkaloidgehalt in den Samen sehr stark schwankt.
Heute hat Bilsenkraut noch eine Bedeutung in der Homöopathie. Bei etlichen der Symptome, gegen die das Bilsenkraut hier helfen soll, würde ich persönlich allerdings nicht unbedingt zu einem homöopathischen Mittel greifen (Schamlosigkeit, sexuelles Verlangen, Eifersucht, Nägelkauen, Redseligkeit).
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