Schnecken sind die Schädlinge, die in unserem Garten den größten Schaden anrichten. Ich vermute, mit diesem Problem stehen wir nicht so ganz alleine da. Weder Blattläuse, Raupen oder irgendwelche anderen Tiere können es in dieser Disziplin mit den Schnecken aufnehmen.
Neben der zunehmenden Dominanz der zugewanderten und sehr gefräßigen Spanischen Wegschnecke (Arion lusitanicus auch Arion vulgaris) sind wir selbst sicherlich nicht ganz unschuldig daran, dass sich das Schneckenproblem in den letzten Jahren erheblich verstärkt hat. Wir versuchen mehr und mehr ohne wendende Bodenbearbeitung aus zu kommen, wir mulchen und wir bauen Zwischenfrüchte an. All diese Maßnahmen dienen der Verbesserung des Bodenlebens – und begünstigen damit natürlich auch die Schnecken. Dazu kommt, dass wir gewöhnlich abends gießen, was den Pflanzen, aber eben auch den Schnecken zugute kommt.
Glücklicherweise scheinen die Schäden aufgrund des sehr trockenen Aprils in diesem Jahr nicht ganz so schlimm zu werden, aber man soll den Tag ja bekanntlich nicht vor dem Abend loben. Deshalb haben wir wieder das volle Programm zur Abwehr von Schnecken am Start. Hier unser Waffenarsenal:
Vorbeugende Maßnahmen: Einiges kann man schon im Vorfeld tun, um die Schneckenplage etwas einzudämmen.
- Im Herbst Schneckeneier suchen und sogar bewusst Unterschlupf-Möglichkeiten für die Eiablage schaffen.
- Antagonisten der Schnecke (Igel, Kröten, Eidechsen, Blindschleichen, Spitzmäuse, Weinbergschnecken) schützen und fördern, zum Beispiel indem man ein Igelhaus baut. Leider mögen Igel und Kröten die Spanische Wegschnecke wegen ihres bitteren Schleims nicht besonders gerne. Indische Laufenten und Hühner fressen dagegen auch die bitteren Kollegen.
Weinbergschnecken kommen in unserer Gegend leider nicht natürlich vor. Dafür gibt es Störche, die gerne auf ein paar Schnecken zurück greifen, wenn gerade kein Frosch zur Hand ist.
Eine weitere Möglichkeit wäre der Einsatz von Nematoden der Art Phasmarhabditis hermaphroditica, die bei den Schnecken eine tödliche Krankheit auslösen. - Pflanzen zur Abschreckung von Schnecken anbauen (zum Beispiel Bartnelke, Kapuzinerkresse, Männertreu, Fingerhut, Akelei)
- Pflanzen zum Anlocken von Schnecken anbauen (Tagetes), um benachbarte Kulturen zu schützen.
Täglich Schnecken sammeln: Das Absammeln der Schnecken ist mit Abstand die kostengünstigste und eine der effektivsten Methoden zur Schneckenbekämpfung. Wir sammeln die Schnecken gewöhnlich jeweils einmal Morgens und Abends ab. Dabei finden wir meist nur sehr wenige frei herumlaufende Schnecken, aber glücklicherweise treffen sie sich regelmäßig an den von uns vorbereiteten Stellen. Nach unserer Erfahrung sind ausgelegte Rhabarber-Blätter der attraktivste Treffpunkt. Aber auch die Ränder von Steineinfassungen, größere Lungenkraut-Stauden oder der Waldmeister sind sehr beliebt.
Mit etwa Routine dauert das Absammeln nur wenige Minuten. Wenn man es konsequent durchhält, dann verbleiben erstaunlich wenige Schnecken auf den Beeten.
Schneckenzaun: Für ganz besonders gefährdete Kulturen haben wir einen Schneckenzaun. Jetzt im Frühjahr steht der auf dem Schlag, der für Kürbis und Zucchini vorgesehen ist. Solange die Kürbisgewächse noch klein sind, bauen wir dort in der Schnecken-Sperrzone aber natürlich noch Salate usw. an.
Obwohl es Berichte gibt, dass Schnecken den Schneckenzaun überwinden können, habe ich dergleichen noch nie beobachtet. Wie auch immer, innerhalb des Zauns muss man sowieso Schnecken sammeln, weil dort natürlich durchaus einzelne Exemplare aus Eiern schlüpfen können. Im späteren Frühjahr finden wir innerhalb der Umzäunung nur noch sehr vereinzelt Schnecken. Selbstverständlich muss man ständig aufpassen, dass man den Schleimern nicht irgendeine Brücke baut. Das kann zum Beispiel Bewuchs sein, der direkt außen am Schneckenzaun wächst oder auch versehentlich abgelegte Gartenwerkzeuge.
Holzschnitzel, grobkörniger Sand: Eine weitere Möglichkeit, einwandernden Schnecken den Weg zu den Kulturflächen zu erschweren sind Gartenwege, die mit Holzschnitzel oder grobkörnigem Sand belegt sind.
Obwohl sich links neben diesem Holzschnitzel-Weg zunächst eine kleine Obstwiese und dahinter die Pferdeweide anschließt, finden wir auf den Beeten nur selten vereinzelte Schnecken. Das mag daran liegen, dass dieser Bereich des Gartens relativ trocken ist und dass auf den Beeten vorwiegend mehrjährige Pflanzen stehen, aber wir führen es auch auf den Schnitzelweg zurück.
Einen ähnlichen Effekt soll es auch bei Wegen mit einer lockeren Auflage aus grobem Sand geben. Gepflasterte oder festgetretene Wege werden von den Schnecken dagegen problemlos überwunden.
Kaffeesatz: Um besonders schützenswerte Pflanzen bauen wir einen kleinen Wall aus Kaffeesatz. Bisher dachte ich immer, dass die Schnecken das Kaffeemehl aus einem ähnlichen Grund meiden, wie auch Schnitzel- und Sandwege.
Möglicherweise gibt es da aber auch noch einen Effekt, der vom Koffein ausgeht. Leider stammen die diesbezüglichen Meldungen alle aus dem Sommer 2002. Danach hört man eher wenig von dieser Wirkung des Koffeins. Hier zum Beispiel einige der damaligen Meldungen: Spiegel-Online, Stern, Hamburger Abendblatt. Eigentlich ist ja auch egal, was der Grund ist, jedenfalls geht von dem Kaffeemehl eindeutig eine abschreckende Wirkung auf Schnecken aus.
Bierfallen: Bierfallen wird nachgesagt, dass sie die Schnecken aus der gesamten Nachbarschaft anlocken (Freibier-Effekt). Ganz so schlimm scheint das in der Praxis aber nicht zu sein. Wir setzen Bierfallen innerhalb des Schneckenzauns und neben akut gefährdeten Pflanzen ein. Im Moment steht zum Beispiel eine solche Falle neben einem umgepflanzten Estragon, den die Schnecken völlig rasiert hatten.
Wer vor hat, Bierfallen im größeren Maßstab einzusetzen, sollte nicht unterschätzen, wie teuer das auf die Dauer sein kann. Eine Flasche Bier reicht vielleicht für 10 Füllungen der Bierfalle. Die Füllungen verlieren aber schon nach wenigen Tagen ihre Attraktivität für die Schnecken und müssen dann erneuert werden.
Schneckenkorn: In einer Antwort zu einem Kommentar von Brian habe ich noch übermütig geschrieben, dass ich von Schneckenkorn keine Ahnung habe und wir sowas wohl auch nur im Notfall einsetzen werden. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher, ob das nicht doch eine sinnvolle Möglichkeit ist.
Im aktuellen Öko-Test Magazin (Mai 2009) wurden unter anderem Schneckenkorn-Produkte getestet. Dabei schnitten zwei Produkte mit “sehr gut” ab. Zum einen war das ein Lavendelöl-Produkt namens “Aries Schnecken Granulat” und zum anderen das “Neudorff Ferramol Schneckenkorn“. Ferramol ist offenbar auch für den Einsatz im ökologischen Landbau zugelassen. Die Wirkung von Ferramol beruht auf dem natürlich im Boden vorkommenden Eisen(III)-Phosphat. Leider wirkt Eisen(III)-Phosphat aber auch gegen Gehäuseschnecken (incl. Weinbergschnecken). Für andere Tiere ist Eisen(III)-Phosphat dagegen nicht gefährlich. Bei den Wirkstoffen der schlechter bewerteten Schneckenkorn-Produkte (Wirkstoffe Metaldehyd bzw. Methiocarb) ist das anders. Bei beiden kann es leicht zu Vergiftungen bei Igeln, Hunden und sogar Menschen kommen.
Weitere mögliche Maßnahmen in Stichworten:
- Tiefe wendende Bodenbearbeitung, bei gutem Wetter häufig hacken
- Morgens gießen (anstatt abends)
- Kupferdraht spannen (siehe auch unten bei den Kommentaren)
- Elektrozäune
- Lebermoosextrakt als Abschreckung
- Neemextrakt und ähnliches (hier kommt mir der vorgeschlagene Wirkmechanismus aber nicht besonders plausibel vor)
Schneckenkorn und Bierfalle töten die betroffenen Schnecken, aber was macht man mit den gefangenen Tieren? Fragt mich bitte nicht! Ich habe da schon eine Menge äußerst gruseliger Methoden gehört, auf die ich hier nicht im Einzelnen eingehen möchte. Wir sind hier in der glücklichen Situation, dass wir die Schnecken in gebührender Entfernung auf der Pferdeweide wieder freilassen können. Unsere stille Hoffnung ist, dass sich dort mit der Zeit auch die Antagonisten der Schnecken vermehren werden.
Siehe auch:
- Igelhaus bauen
- Lebermoosextrakt gegen Schnecken
- Die ersten Schneckeneier
- Pech gehabt, mein schleimiger Freund
- Schnecken innerhalb des Schneckenzauns
Werbung:
- Der Biogarten: Das Original. Mit Pflanzenschutz-Kompass von Marie-Luise Kreuter
- Pflanzen, die Schnecken mögen oder meiden sowie Abwehrtipps gegen Schnecken: Die ökologische Lösung des Schneckenproblems – Gartenspaß statt Schneckenfraß von Susanne Sailer
- 111 Tipps gegen Schnecken von Robert Sulzberger
Hallo!
Ja, Schnecken haben wir dieses Jahr leider auch… Letztes Jahr hatten wir alle Hochbeete mit einem Kupferdraht umspannt und überhaupt keine Schneckenprobleme, aber dieses Jahr haben wir einige neue Beete, bei denen das nicht so einfach ist und damit auch viele Schnecken. Interessanterweise fressen sie aber nicht, was ich dachte, dass sie fressen würden (Salat, Kohle,…), sondern Pflanzen wie Tomaten… Na ja. Unsere Schwarzbierfallen mochten sie auch nicht, aber ich werde es jetzt auch mal mit Kaffeesatz probieren.
Liebe Grüße aus dem Rhein-Main-Gebiet.
Luise
Hallo Luise, interessant, wie funktioniert das mit dem Kupferdraht? Wird der einfach so um die Beete gespannt oder muss der auch unter Strom gesetzt werden?
Ahja, schon gefunden: Kupferdraht gegen Schneckenplage
Ich werde das gleich mal bei “Sonstige Maßnahmen” hinzufügen. Danke für den Tipp, Luise!
Hallo! Nach den Schneckeninvasionen der letzten Jahre habe ich das Schneckenkorn Ferramol jetzt im Einsatz. Streue es nur über Bereiche, wo gerade Gemüse ausgesät wurde, bzw. gerade aufläuft.
Wir haben trotzdem noch massenweise Gehäuseschnecken im Garten – ich habe auch den Eindruck, dass sich die Gehäuseschnecken kaum in den Beeten aufhalten, ich sehe da (auch nachts, auch bei regnerischem Wetter) nur Nacktschnecken.
Alle anderen Methoden (Kaffeesatz, Katzenstreu, Schneckenzaun) hab ich ohne Erfolg probiert, und Bier zieht noch dazu die Schnecken aus den Nachbargärten an…
Igel haben wir auch im Garten (wohnen in den diversen “Igelhaufen”), aber ich glaub, die rennen bloss nachts zum Katzenfutter an unserer Küchentür und tun sich da gütlich :-)
LG Bettina
Genau, der Link beschreibt es ganz gut. Unsere Hochbeete sind mit Holz eingefasst und wir haben einfach Kupferdraht auf den oberen Rand getackert. Man muss dann halt aufpassen, dass keine Blätter drüberhängen und Brücken bilden. Und dass keine Katzen und Babys kommen und den Draht abziehen. Ansonsten hat das letztes Jahr gut geklappt. Es gibt auch Leute, die für die Pflanzen Ringe aus Kupfer bauen oder so, aber das ist mir zu aufwendig.
Schneckenbekämpfung im Garten…
Eigentlich wollte ich ja heute ausführlich über Schnecken und deren Bekämpfung schreiben, doch als ich eben in meine Feeds guckte, sah ich daß Heiner heute einen sehr ausführlichen und informativen Artikel zur Schneckenbekämpfung und Vorsorge ges…
Die besten Erfahrungen haben wir mit dem Kaffeesatz oder dem Absammeln gemacht. Die Bierfalle probierten wir nur einmal aus, da wir damit nicht nur unsere Schnecken, sondern auch alle anderen Schnecken eingesammelt haben… sehr zur Freude der Nachbarn.
Und ich hab noch zu Heiner gesagt, er soll warten, bis es dunkel ist. Und dann die Bierfallen heimlich bei Nachbarn aufstellen :-)
vielen Dank für die ausführliche Darstellung. Ich habe selber einen schneckenverseuchten Garten und ertappe mich bei Mordgelüsten. Meiner Erfahrung nach hilft nur absammeln (über das anschliessend möchte ich schweigen), Gelege suchen, und Ferramol. Ferramol hilft auch nur bei ausgewachsenen Tieren, nicht bei den Minischnecken, die im Frühjahr herumkriechen und sehr gefräßig sind. Bierfallen, Kaffeesatz alles probiert, nur die Schnecken wussten nicht, dass sie bekämpft werden sollten.
Schneckengefährdete Pflanzen habe ich kaum noch, und wenn in einen Pflanztrog in der Einfahrt. Aber sie fressen auch alles, was sie angeblich nicht fressen. Im Augenblick sind das Tulpen- und Narzissenblätter. Indische Laufenten wären toll, aber leider nicht möglich.
Hat mal jemand Ablenkpflanzen probiert? Ich habe gerade gelesen, dass Lupine, Topinambur, etc. gerne gefressen werden (das habe ich bei mir noch nicht gemerkt) und die Schnecken dann die “wertvollen” Pflanzen verschonen. Erfahrungen?
Wir haben wieder Tagetes ausgesät, die sind aber noch nicht so weit. Letztlich ist es das selbe wie mit den ausgelegten Rhabarber-Blättern – man muss die Schnecken auf den “Ablenkpflanzen” oft absammeln, dann wirkt es.
Schnecken…
In den letzten Tagen hat es geregnet. Erstmal so nichts schlimmes, aber die Schnecken haben das offenbar zum Anlass genommen, wilde Sexparties zu feiern und gleich anschließend die gezeugten Nachkommen zu gebären. Die Größe der Sc…
super beitrag, danke!
Klasse Beitrag, Heiner, und auch noch tolle Tipps hier in den Kommentaren. Das mit dem Kupferdraht z.B. hab ich auch noch nie gehört.
Kaffeesatz hat bei mir nicht viel gebracht, dann schon eher die Bierfallen.
Ich hab im zeitigen Frühjahr eine Tüte mit Blumensamen (auf einem Saatband, das ist ja klasse) gekauft, weil da draufstand, dass diese Blumen abschreckend gegen Schnecken wirken sollen. Ist mittlerweile ausgesät, kommt auch schon aus dem Boden, aber ich kann noch nicht erkennen, welche Blumen das denn nun genau sind. Wenn die größer geworden sind und blühen, werde ich sie mal fotografieren und in mein Blog stellen. ;-)
Heiner, wir hatten das “Schneckenthema” gestern beim Abendessen. Chantal meinte kurzentschlossen “you eat them”! Dazu hatte Gisela dann noch ein Rezept aus der Toskana bereit: kleingehackt im Sugo zur Pasta! Also schoen weiter Sammeln, ne Woche in Mehl einlegen (lebend, damit sie sich reinigen), dann auskochen und auf Eis legen, wir kommen im Juni :-).. Leider reden wir aber wohl ueber unterschiedliche Schneckenarten.. schicke mal nen Foto. Zur not koennten wir ja auch eine in Bier ertrunkene Schnecke testen…
Boah, kleingehackt…
Mannomann, diese Franzosens und Italieners sind echt hart drauf!
Ich schlage vor, wir beide machen das mit dem Bier auf dem Brauler Schützenfest einfach ganz ohne Schnecken!
Liebe Grüße an Chantal,
ciao, Heiner
Ulrike, das mit dem Saatband interessiert mich sehr! Ich hätte das im letzten Jahr gerne schon getestet, aber leider gab es diese “Anti-Schnecken-Blumensaatbänder” hier nirgends zu kaufen.
Liebe Grüße, Mailin
Es gibt ja auch Schneckenzäune und demnächst auch Schneckenschutzsteine.
Beide sollen es den Schnecken unmöglich machen in das Beet zu krabbeln.
Schneckenschutzsteine? Klingt interessant!
Allerdings scheint es sich bei dem Wort Schneckenschutzsteine um eine Neuschöpfung zu handeln. Google und Yahoo kommen zusammen auf weniger als hundert Ergebnisse zu dem Wort und fast alle verweisen auf Deine Seite.
Die Firma, die Du auf deiner Seite als Hersteller angibst, berichtet auf ihrer Frontpage auch nix von Schneckenschutzsteinen und deine Schneckenschutzstein-Bildergallerie ist leer.
Was zu Geier sind Schneckenschutzsteine? In Sachen Schneckenbekämpfung ergreifen wir nämlich jeden Strohhalm ;-)
Hallo Heiner,
stimmt es handelt sich hier um ein neues Produkt, welches in den nächsten Tagen, spätestens 4-6 Wochen in den Handel kommen wird. Es handelt sich also bei meinem Beitrag um einen brandaktuellen Bericht.
;-)
Solbald ich weitere Informationen habe werde ich mich natürlich sofort bei euch melden.
Also, noch eine wenig Geduld.
unter feuchten alten holzbrettern und abends lassen sich die spanischen schnecken gut fangen und ablesen.ich sammle sie in einem blechbehälter mit deckel (fluchtgefahr) und übefrgiesse die schnecken mit kochendem wasser.das wars dann mit den schnecken.
ich habe dieses Saatband mit Anti-Schnecken Blumen schon ausprobiert. Funktioniert hat es jedenfalls. Ich hatte deutlich weniger Schnecken im Garten. Leider werden die Pflanzen aus dem Saatband sehr groß. Ist also nur bei größeren Gärten zu empfehlen. Besonders gut hat der Borretsch (richtig geschrieben?) gewuchert….:)
Bei meinem jetzigen doch recht kleinen Garten habe ich Bierfallen aufgestellt….
In meiner langjährigen Praxis als Schneckenjäger hatte ich unter anderem Erfolg mit:
Schneckenveraschen: Schnecken sammeln und auf der Glut eines Feuer zur Asche verbrennen lassen. Am besten eignen sich Buchen und andere Harthölzer um Schnecken zu veraschen. Damit die Schnecken auch zu Asche werden, dürfen nicht zu viel auf einmal verbrannt werden. Diese Massnahme und muss drei Jahre wiederholt werden, bis sie ihre volle Wirkung entfaltet. Dabei geht es nicht um die Schnecken auszurotten, sondern um sie zu zähmen.
Kochsalz: Rund um den Garten wird eine ungefähr 40cm breiter Streifen Acrylvlies eingegraben und mit Kochsalz bestreut. Es ist wichtig das Vlies so einzugraben, damit die Schnecken darüber kriechen müssen. Diese Methode ist sehr effektiv (sie ist ja auch brutal genug).
Täglich Rasenmähen: Dabei wird der Rasen um die Beete einmal im Tag abgemäht. Das welkende Gras zieht die Schnecken an, die dann mit dem Rasenmäher verschnitten werden.
Leinenstreifen um den Garten: Rund um die einzelnen Parzellen wird ein einreihiger Streifen Leinen ausgesät.
Wir sammeln sie immer gegen Abend ab, wenn sie im Rasen unterwegs sind und auf den Garten zusteuern. Ist wohl das Sinnvollste. Schneckenkorn will ich nicht verwenden.
Und ich streue immer ordentlich Kaffeesatz um die Beete. Eigentlich hält sich der Schaden ziemlich in Grenzen. Ob unser Absammeln wirkt oder der Kaffeesatz – oder beides, weiß ich aber nicht genau.
Zum Kaffeesatz gibt es hier noch ein nettes Video ;-)
Also ich habe die Erfahrung gemacht, egal was für ein Aufwand betrieben wird, es sind immer noch genug Nacktschnecken unterwegs die im Garten ihren Unsinn veranstalten.
Und sollten ein paar Schnecken irgendeine Maßnahme nicht überleben kommen dutzende zur Beerdigung.
BG Harald
Viele gute Tipps haben Sie zusammengetragen und getestet. Das regelmäßige bzw. dicke Ausstreuen von Kaffeesatz direkt um die Pflanzen könnte eventuell problematisch sein, da Kaffeesatz (und Teereste) mit Zink und Kupfer belastet sind.
Hallo zusammen,
wir vertreiben schon seit Jahren den soliden Schneckenzaun aus verzinkem Stahlblech. Wir haben mehrere angebliche Lösungen selbst ausprobiert – über einen längeren Zeitraum (immer noch regelmäßig). Dabei stellten wir fest, das ein Schneckenzaun nach wie vor eine effektive und vor allem dauerhafte Lösung ist
Bei mir persönlich steht eine von den “angeblichen” Lösungen, nämlich das tägliche Absammeln, immer noch an erster Stelle! Gleich danach folgt dann aber tatsächlich auch bei mir der Schneckenzaun. Das Problem beim Schneckenzaun ist einfach der Preis. Realistischerweise kann man nur relativ kleine Teile des Gartens einzäunen. Wenn man einen etwas größeren Garten hat, dann beschränkt sich die abgezäunte Fläche (bei uns 9 m2) wohl meist auf die Anzucht und den Salat.
Ach ja, und auch innerhalb des Zauns muss man natürlich regelmäßig Schnecken sammeln. Einzelne Schnecken (aus Einern im Boden, oder durch Schlupflöcher eingewandert) findet man nämlich auch dort immer wieder.
Unsere Schnecken überwinden auch unseren teuren Schneckenzaun, zumindest die Schlauen großen gefräßigen, hab sie dabei erwischt. Nachdem ich jetzt schon einiges ausprobiert habe (Ferramol, absammeln, Bierfallen, Kupfervlies) weiß ich nicht mehr weiter. Vielleicht alle Bäume fällen, den Garten austrocknen lassen oder einen Burggraben bauen?
Also ich werde mir ein Hochbeet zusammen bauen. Am Rand und Boden Schalbretter imprägniert, mit Folie ausgelegt und in gewünschter Höhe mit Abflusslöchern versehen, zwecks Staunässe. Das beste ist das Hochbeet steht auf Kupferrohr wie es auch im Heizungsbau verwendet wird, unter den Hochbeetboden ist ca 50cm Luft um der Schnecke keine Brücke zu bauen, die Kupferstangen werden in 10 Liter Eimer betoniert(5cm als Kegelform) und später mit Wasser aufgefüllt. Umrandet werden die Hochbeete mit Rindenmulch. Wenn jetzt eine Schnecke meint sie will an meine Pflanzen, sollte sie mit den Rindenmulch klar kommen, tauchen können und dann das korrodierte Kupferrohr hoch kriechen oder am besten auf Nachbargründstücke ausweichen.
Dein Blog ist super! Vor allem auch für Neugärtner wie mich …
Ich habe eine interessante Ergänzung für die natürlichen Feinde:
Beim Wasserabstellen im Wasserschacht bin ich über eine riesengroße Nacktschnecke gestolpert und wollte sie auch gleich killen. Sah aber irgendwie “anders” aus. Also habe ich erstmal gegoogelt und bin dadurch auf einen weiteren Schneckenfeind gestoßen – den Tigerschnegel.
“Sie ernähren sich von Pilzen, welken und abgestorbenen, selten auch frischen Pflanzenteilen sowie von Aas und räuberisch von anderen Nacktschnecken.” (Zitat Wikipedia – http://de.wikipedia.org/wiki/Tigerschnegel )
Die ist ab jetzt mein Freund.
:-)
Stimmt, die Tigerschnegel sind wirklich viel zu wenig bekannt. Ich hatte zum Beispiel mal beim Prinzessinnengarten einen Kommentar zu ihrem Schneckensammel-Foto geschrieben. Fanden sie aber offenbar nicht lustig und haben ihn gar nicht erst freigeschaltet. Ich fürchte, viele wissen einfach nicht, was das für Schnecken sind und sammeln sie mit ein.
Hier bei uns sind die Tigerschnegel leider gar nicht vertreten (oder sie verstecken sich extrem gut). Ich habe bei uns im Garten jedenfalls noch nie einen gesehen.
Oha, ich hab gerade noch mal den Wikipedia-Artikel gelesen – ich zitiere:
… unternahm Karl Künkel Zuchtversuche, in dem er je ein Tier der einen und der anderen Art in ein Terrarium setzte. Die Versuche endeten jedoch immer damit, dass der Tigerschnegel den Schwarzen Schnegel auffraß …
und
Der Tigerschnegel kann dabei Exemplare überwältigen, die ebenso groß sind wie er selbst.
Genau … Wenn man die jetzt noch züchten könnte … Und dann alle paar Meter am Gartenzaun eine kleine Tigerschnegel-Hütte bauen – und der Garten ist sicher!
:-)
Ich behalte mein Exemplar jedenfalls im Auge
:-)
Habe keine guten Erfahrungen mit Kaffeesatz gemacht. Das hat die Schnecken eigentlich nicht interessiert.
Zum Absammeln kann ich nur sagen, dass ich letzten Sommer fast täglich 50-100 Schnecken abgesammelt habe, es wurde kaum weniger.
Und nach unserem Urlaub war es natürlich wieder ganz extrem.
Ich hatte weder etwas von den Erdbeeren, noch dem anderen Gemüse.
(Schneckenkorn habe ich fast täglich gestreut.)
Ich bin echt am Verzweifeln!
Hallo,
ich habe eine Frage:
Mit Bier habe ich schon viele Schnecken gefangen.
Ich wollte sie auf den Komposthaufen tun, aber meine sagt, die Eier würden in den betrunkenen ersoffenen Schnecken am Le3ben bleiben – stimmt das wirklich?
Keine Ahnung, aber ich kann mir kaum vorstellen, dass da viele Jungschnecken aus einer toten Schnecke schlüpfen können. Aber wie gesagt, genaues weiß ich leider nicht.
Auch ich bekomme Mordlust bei der Unmasse an Nacktschnecken. Aber in Salzwasser oder in kochendem Wasser elend zugrunde gehen lassen oder lebendig ins Klo werfen oder womit auch immer vergiften usw., solche heimtückische Quälerei liegt mir nicht. An typischen Stellen Eier einsammeln (zerdrücken) ist effektiv. Und die herumkriechenden Viecher ermorde ich offen und schmerzlos mit ein bis zwei beherzten Schnitten. Das geht rasch, wenn man sich etwas primitiven Zubehör zurechtlegt: eine handliche scharfe Schere, eine Spaghettigabel und ein Kübelchen, dessen Grundfläche nicht zu breit ist, sodass Schere und Spaghettizange schräg hineingelehnt werden können. Ich fülle so viel kaltes Wasser in das Kübelchen, dass Schere und Zange hoch genug herausschauen. Damit gehe ich auf Schneckenschau. Scherenschenkel geöffnet und über der Schnecke so gegrätscht, dass man etwa ein, zwei Finger breit hinter dem Kopf auf das (Atem-)Loch seitlich am Mantelschild trifft und – zack!! – zugezwickt, am besten gleich noch ein zweiter kräftiger Schnitt etwas weiter hinten. Mit der Spaghettizange das Zeugs gegriffen und ins Kübelchen getan, weiter zur nächsten. Bis zu dreißig Schnecken gehen sich in der Wassereinheit meist aus, die Schere muss man zwischendurch mal beidseitig auf der Wiese kurz abreiben. Komme mir ja niemand und sage, er/sie ekle sich, das sei grausig. Die Viecher zu vergiften ist viel grausliger und vor allem feige, Schnecken können nichts dafür, dass ihnen unser Garten unter ihre Schabesohle kommt. Die toten Schnecken spüle im WC hinunter. Man könnte sie auch an einer geeigneten Stelle als Köder auslegen, Schnecken sind Kannibalen. Meist sind aber schnell die Fliegen drauf.
Bei uns gab es dieses Jahr nur im Frühsommer eine kurze Zeit mit vielen Schnecken. Von einem Tag auf den anderen hatten sie meine Auberginenblüten und zwei Zauberglöckchen ganz abgefressen. Später hatten wir ausgeprägte Hitzewellen – keine Schnecken mehr und auch keine Pilzkrankheiten, dafür Läuse und Wanzen.
Ich befürworte auch, die Schnecken schnell zu töten. Ich nehme allerdings einfach ein langes scharfes Küchenmesser, schneide sie an Ort und Stelle mit einem schnellen Schnitt an der dicksten Stelle durch und lasse sie liegen. Kurze Zeit später gucke ich, ob dorthin neue Schnecken kommen und töte die auch. Aber meist sind die Schneckenüberreste schon bald nicht mehr zu finden.
Wie kaann man nur so naiv sein und die Schnecken auf einer – wenn auch entfernten Pferdeweide- lebend aussetzen? Ist die Redensart “mit der Zeit und mit der Weile, kriecht die Schnecke auch ne Meile” gänzlich unbekannt. Zur Ausrottung von Seuchen – und da sind die Schnecken mittlerweile geworden – muss man radikal vorgehen.
Naja, sie erhalten dort eine (wenn auch nicht ganz faire) Chance. Vermutlich ist Dir nicht klar, wieso es auf Pferdeweiden gewöhnlich kaum bis gar keine Schnecken gibt ;-)
Wenn sich die Schnecken konstruktiv an der Gartenarbeit beteiligen würden, liesse ich sie ja in Ruhe. Aber statt das Unkraut mit Stumpf und Stiel auszurotten, machen sie sich über mein Gemüse und die Blumen her und lassen das Unkraut für mich stehen. Da vergeht einem die Lust am Garten und man wird ohne Reue zum Schneckenmörder.