Pflaumenwein (Teil 3)

Wein abziehen

Wein abziehen

Teil 1: Pflaumenwein – Die Maischegärung
Teil 2: Pflaumenwein – Maische abpressen

Nachdem die Gärung des Pflaumenweins (entweder durch Zugabe von Schwefel oder ganz von alleine) beendet ist, muss der Wein von den Heferesten und dem Trub abgezogen werden. Das heißt, der klare Wein wird in ein anderes Gefäß umgefüllt während der Bodensatz im alten Behälter verbleibt.

Natürlich darf der Bodensatz beim Umfüllen nicht aufgewirbelt werden. Wenn der Demijohn keinen Ablaufhahn besitzt, dann füllt man den Wein am Besten mit Hilfe einer Schwerkraftpumpe (Heber) um. Ein Schlauch wird bis etwas oberhalb des Bodensatzes in den Glasballon gehalten und die Flüssigkeit wird angesaugt. Nachdem sich der Schlauch gefüllt hat, senkt man ihn in einen tiefer stehenden Behälter. Der Wein läuft dann durch die Schwerkraft selbstständig in den tiefer gelegenen Behälter.

Um zu verhindern, dass der frisch abgezogene Wein trübe wird, haben wir das Umfüllen frühzeitig abgebrochen. Den übrig gebliebenen dreiviertel Liter haben wir natürlich nicht weg gegossen, sondern wir haben ihn getrunken. Dazu gibt es ein paar Dinge zu sagen:

  • Unser Pflaumenwein ist nicht ganz frei von Ethanol.
  • Der Geschmack erinnert stark an den Pflaumenwein beim “Chinesen”. Er ist aber deutlich schwerer (offenbar haben die Portwein-Hefen ganze Arbeit geleistet)
  • Er enthält ausreichend Restzucker, ist aber auch nicht zu süß

Eigentlich hatten wir geplant unseren Wein noch einige Zeit weiter reifen zu lassen und ihn dann noch ein zweites Mal abzuziehen. Mal sehen, ob das überhaupt noch nötig ist. Er schmeckt jetzt  eigentlich schon ziemlich gut. Leider können wir das als bekennende Biertrinker aber wohl nur unzureichend einschätzen.

Pflaumenwein

Katzen mögen Pflaumenwein offenbar nicht!

Zuletzt noch der Hinweis, dass man den Ablaufhahn des Ziel-Behälters schließen muss, bevor man beginnt den Wein umzufüllen. Sollte man das mal vergessen, besteht aber trotzdem keine Gefahr, dass sich die Haustiere mit dem Wein sinnlos betrinken. Unsere kleinen Katzen haben jedenfalls angewidert die Nase verzogen.

Siehe auch:

Werbung:

8 Kommentare zu Pflaumenwein (Teil 3)

  • bernd

    hallo heiner,

    locker und lustig. habe alle antworten auf meine fragen.
    nächste woche geht es los. wir haben dieses jahr eine pfirsich-u. pflaumenschwemme.

    gruss bernd

  • bernd

    …nur in maßen – nicht in massen
    übrigens, er blubbert schon.
    gruss bernd

  • Joachim POmmerien

    Hallo Heiner,
    Ich bin auch ein Anfänger in der Weinherstellung.Mein erster Versuch mit Holunderblüten scheint gelungen. Nun meine Frage: kann ich Kitzinger Trockenhefe statt Reinzuchthefe Portwein einsetzen? Wenn ja wieviel? Ich denke an 10l Quittenwein.
    Mit freundlichem Gruß
    Joachim

    • Ich habe sogar schon mal Säfte mit übrig gebliebener Bierhefe vergoren. Das geht problemlos, allerdings hat die verwendete Hefe natürlich doch einen gewissen Einfluss auf den Geschmack. Aber nach Bier geschmeckt hat das Ergebnis definitiv nicht ;-)

      Leider kann ich mich nicht genau erinnern, wie viel man von der Trockenhefe nehmen soll. Soweit ich mich erinnere steht das aber doch auf der Verpackung. Im Zweifel die Hefe vorher ordentlich vermehren und dann rein damit ;-)

  • renate

    Nach der prima Anleitung zur Produktion eines Pflaumenweines habe ich herzlich gelacht über den Hinweis, dass euer Wein nicht ganz frei von Ethanol (= Alkohol) ist. Sicher sollte es “Methanol” heißen. Viel Spaß weiterhin beim Genuss und danke für die gute Anleitung.

    • Naja, das solle schon Ethanol heißen. Offenbar wollte ich auf humoristische Weise darauf aufmerksam machen, dass die Gärung tatsächlich Alkohol hervor bringt ;-)

      Keine Ahnung, ob sich auch Methanol gebildet hat. Viel kann es nicht gewesen sein, denn der “dicke Kopp” hielt sich in Grenzen.

  • Roland

    Da bildet sich schon Methanol (und auch andere Alkohole), aber die Mengen sind normalerweise vernachlässigbar. Aufpassen muß man nur, wenn man den Fruchtwein weiterverarbeiten will zu einem Destillat. Da muß man darauf aufpassen, Vorlauf und Nachlauf abzusondern, weil da gesundheitsgefährdende sowie schlechtschmeckende Stoffe stark angereichert werden (eben auch Methanol und Fuselöle).

Hinterlassen Sie eine Antwort

 

 

 

Sie können diese HTML Tags verwenden

<a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>

Beachte bitte, dass wir Links in Kommentaren nicht in jedem Fall veröffentlichen können. Näheres dazu findest Du in unseren Regularien.