Langsam beginnt es im Garten doch etwas ungemütlich zu werden. Da wohl kaum damit zu rechnen ist, dass die Chilis noch besonders viel wachsen, haben wir gestern wieder einen kleinen Korb voll ins Haus geholt. Aber was macht man mit den ganzen Chilis? Naja, das hier zum Beispiel:
Sweet Chili Sauce
150 Milliliter Wasser
150 Milliliter Balsamico-Essig
1 gehäufter Teelöffel Salz
250 Gramm Zucker
200 Gramm Chilischoten
Zunächst gibt man Wasser, Essig, Salz und Zucker in einen Topf und bringt das Ganze zum Kochen. Anschließend lässt man die Flüssigkeit bei milder Hitze weiter vor sich hin köcheln bis sie eine leicht sirupartige Konsistenz erreicht hat. Da ich zwar gerne scharf esse, aber definitiv nicht zu den sagenumwobenen Chiliheads gehöre, trenne ich die Chilischoten auf und entferne die besonders scharfen Teile (Trennwände und Plazenta) sowie die Kerne. Die angegebene Menge von 200 Gramm Chili bezieht sich auf die ausgenommenen Chilischoten. Die Schoten werden nun grob klein geschnitten und dann mit dem heißen Sirup übergossen. Das Ganze kommt dann noch kurz zur weiteren Zerkleinerung in den Standmixer und kann zu guter Letzt in sterilisierte Marmeladengläser abgefüllt und im Kühlschrank einige Wochen aufbewahrt werden. Der Schärfegrad der Sauce hängt vor allem von den verwendeten Chilisorten ab. In unserem Fall waren das Joe´s Long Cayenne (rote Schoten, nicht die grünen auf dem Bild), Tennessee Tear Drops und Capsicum Yellow Cayenne. Den Schärfegrad unserer Sauce würde ich mit etwa 2000 Scoville Einheiten angeben, also geringfügig weniger scharf als die bekannte Tabasco Pepper Sauce, die in verschiedenen Quellen mit 2140 Scoville Einheiten angegeben wird.
Die Chilisauce eignet sich ganz allgemein gut zum Würzen, dafür müsste sie aber natürlich nicht unbedingt “sweet” sein. Besonders gut eignet sich die süße Sauce zu einem winterlichen Fondue oder Raclette und überall dort, wo man eigentlich geneigt wäre Ketchup einzusetzen. Ich persönlich fülle mir gelegentlich sogar ein paar Teelöffel in eine Tasse und nasche die Sauce dann abends “Druppeltje voor Druppeltje” auf dem Sofa.
Es dürfte wohl klar sein, dass man bei der Verarbeitung von größeren Chilimengen etwas aufpassen muss. Wenn etwas von dem enthaltenen Capsaicin auf Schleimhäute oder in kleine Wunden gelangt, dann kann das ziemlich schmerzhaft sein. Deshalb noch ein paar Sicherheitshinweise: Nicht die Augen reiben! Nicht in der Nase bohren! Kein Sex! Nach der Verarbeitung müssen alle Gerätschaften gründlichst gereinigt werden. Die ersten beiden Sicherheitshinweise bleiben weitere 24 Stunden in Kraft ;-)
Gratulation zu dieser sauce. sehr gut erklärt, leicht zum Nachkochen, schnell gemacht.
bin ein Koch der “schnellen, einfachen” Küche, da eignet sich diese Sauce hervorragend.
danke für den Tipp und guten Rutsch ins neue Jahr