Wenn man selber Brot backt, dann kann es gelegentlich vorkommen, dass das Brot beim Backen seitlich ein wenig aufreißt. Schlimm ist das nicht, denn seitlich aufgerissenes Brot schmeckt ganz genauso gut wie Brot, dass ordnungsgemäß oben an den “Sollbruchstellen” aufgerissen ist. Es sieht eben nur ein wenig – ähm – anders aus.
Aber das hier ist ja wohl echt ein Skandal! Kann mir vielleicht mal jemand erklären, wieso das Teil so völlig unkontrolliert explodiert ist?
Das erfordert eine eingehende empirische Untersuchung! Zu aufgerissenem Brot findet man im Internet mehr als einem lieb ist. Deshalb habe ich meine Untersuchung mal ausschließlich auf Mailins liebste Koch-Community beschränkt und das hier gefunden:
- Aufgerissene Brotkruste
- Woran liegt es, dass das Brot unten herum einreißt?
- Wie bringe ich mein Brot dazu OBEN zu platzen und nicht an beiden Seiten???
- Brot reißt beim Backen an den unmöglichsten Stellen, was mach ich falsch?
- Brot reißt immer seitlich auf — Hilfe
- Brot (Sauerteig) reisst seitlich auf
- Brot reisst in Kastenform
- Brot reisst unten seitlich auf
- Brot reißt an den Seiten
- Brot reisst total auf :-(
- Brot platzt beim backen auf der Unterseite….
Nicht das jemand denkt! Das sei schon alles. Das ist nur das was ich gelesen habe.
Die Meinungen zu diesem Thema sind – wie soll ich sagen – vielschichtig und zum Teil höchst widersprüchlich: Tiefer einschneiden, flacher einschneiden. Mehr sprühen, weniger sprühen. Mehr Hefe, weniger Hefe. Abgedrehte Backtemperaturverläufe usw. usw., Zusammenfassend kristallisieren sich aber drei Dinge zu aufgerissemen Brot heraus:
- “Reg Dich nicht auf, das ist normal.”
Doch, ich will mich aber aufregen! So ein aufgeplatztes Brot sieht nämlich – ähm, ach ja – anders aus. - “Vergiss das mit dem Kasten, dann kann sich das Brot in alle Richtungen ausdehnen und es reißt nicht.”
Tut mir leid das sagen zu müssen, aber mir sind auch schon Brote seitlich aufgeplatzt, die ich nicht in einer Kastenform gebacken hatte. - “Blödmann – viel zu viel Ofentrieb!”
Ähm, Ofentrieb? Aha, Ofentrieb, das klingt plausibel. Wenn ich diese “zu viel Ofentrieb”-These richtig verstehe, dann hat sich das Brot vor dem Backen (als die Kruste noch weich war) zu wenig aufgebläht. Als es sich dann im Ofen weiter aufblähen wollte, war die Kruste aber schon fest. Und irgendwann hat es dann eben PÖFF gemacht.
Und es stimmt, ich hatte heute gegen Abend wenig Zeit (heute ist Dienstag). Vielleicht hatte das Brot wirklich nicht genug Zeit um ordentlich zu Gehen…
Nächsten Dienstag folgt nun also (vielleicht) ein Bericht über meine Experimente mit überlangen Gehzeiten ;-)
Es ist der böse Verwandte von “Bernd, das Brot”, der Dich zurückbeissen möchte, wenn Du nur in die Nähe kommen solltest! :-)
So lange das Brot gut schmeckt, ist diese nicht gewollte Bruchstelle doch egal! Es wird halt nicht immer alles so wie man will, diese Erfahrung musste ich auch schon machen.
lg kathrin
Ich hab mir für den Zweck eine Brotbackmaschine gekauft. Das geht ziemlich einfach, und auch ein Mensch mit 2 linken Händen wie ich bekommt damit ein ansehliches Brot zustande. Mein erster Versuch endete damals noch unansehlicher als deiner.
Heiner, Dein Brot ist gar nicht unkontrolliert sonden gleichmaessig an einer Stelle durchgehend aufgerissen!
Meine Brote reissen immer an den unmoeglichsten Stellen auf, das Letzte UNTENirgendwo, hat also den ganzen Laib schraeg nach oben gehoben! :O Aber ich bin ja selbst Schuld, ich backe unser Brot immer frei Schnauze, weil ich nicht genug Zeit und Geduld habe, mich mit WST, TA und ASG rumzuschlagen. Bis jetzt waren aber fast alle essbar und definitiv besser als immer nur Toast… ;o) Und ich weiss genau, was drin ist. Da ist die Optik nicht so wichtig.
Jo, das Brot war natürlich lecker und es ist längst verputzt. Aber wie das dieses Mal augeplatzt ist – habe ernstlich überlegt daraus eine Schmuckschatulle zu basteln ;-)
Oft klappt es ja, aber ich würde mir wünschen, dass es immer an der vorgesehenen Stelle platzt. Naja, auf See und vor Gericht und beim Brotbacken ist man eben in Gottes Hand.