Dasselfliegen

Vielleicht sind Dasselfliegen nicht unbedingt ein geeignetes Thema für den zartbesaiteten Lifestyle-Ziergärtner. Diesen Teil unserer Leserschaft muss ich heute ausnahmsweise bitten einen Artikel zu überspringen, denn jetzt kommt etwas für einen anderen Teil unserer Leser, nämlich die Pferdehalter.

Eier der Magendasseln (Gastrophilus)

Eier der Pferde-Magendassel (Gasterophilus intestinalis)

Seit gestern hängen in den Mähnen der Pferde wieder massenweise Eier der Dasselfliege. Hier in Deutschland kann man einigermaßen sicher davon ausgehen, dass es sich dabei um Eier einer Magendassel (Gasterophilidae) – genauer um die Pferdemagenbremse (Gasterophilus intestinalis) handelt.

Die Weibchen dieser Dasselfliege kleben ihre Eier im Juli/August in das Fell der Pferde. Häufig findet man die Eier an den Vorderbeinen, aber auch (wie auf dem Foto) in der Mähne. Ein paar Tage nach der Eiablage schlüpft aus diesen Eiern eine erste Generation Larven. Diese werden dann von den Pferden durch Lecken aufgenommen. Die Larven in der Mähne können die Pferde zwar nicht selbst aufnehmen, aber sie werden dann bei der gegenseitigen Fellpflege von den Kollegen aufgenommen.

Im Magen der Pferde heften sich die Larven mit ihren beiden Mundhaken an die Magenschleimhaut und leben dort für einige Monate parasitär. Im Frühjahr des folgenden Jahres werden sie mit dem Kot ausgeschieden und verpuppen sich im Boden. Aus den Puppen schlüpfen nach einigen Wochen wieder ausgewachsene Dasselfliegen.

Da ein stärkerer Befall der Pferde mit Dasselfliegenlarven zu schweren Entzündungen und anderen Komplikationen führt, besteht Handlungsbedarf. Obwohl man wohl nie alle Eier erwischt, sollten man sie alle paar Tage mit einem scharfen Messer vom Fell abstreifen. Einfaches Waschen oder Striegeln hilft da nicht, weil die Eier sehr fest am Fell haften. Außerdem sollte man Wurmkuren (am Besten im Oktober und ggf. eine zweite Behandlung im Januar) vornehmen.

Mit der Wurmkur kommt auch wieder ein gärtnerischer Aspekt ins Spiel. Nach einer Wurmkur soll der Pferdemist für einige Tage separat kompostiert werden. Dieser Kompost darf dann nicht für Nutzpflanzen verwendet werden, weil er Rückstände aus dem Wirkstoff des Mittels enthält. Wenn man sich Pferdemist vom Nachbarn holt, sollte man übrigens immer nachfragen, ob die Pferde in letzter Zeit irgendwie medikamentös behandelt wurden.

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