Gärtnersprache, schwere Sprache!
Wenn ich das richtig verstehe, dann nennt man es Umtopfen, wenn man Pflanzen aus einem zu klein gewordenen Topf in einen größeren Topf pflanzt. Eintopfen ist dann wohl, wenn man Pflanzen, die vorher nicht in einem Topf waren zum ersten mal in einen Topf pflanzt. Und was ist Topfen? Ach ja, Topfen ist die österreichische Bezeichnung für den Frischkäse, den man hier im Norden schlicht Quark nennt.
Gestern habe ich unsere vorgezogenen Fingerhüte in Töpfe gepflanzt – ich habe sie also eingetopft. Zuvor hatte ich sie zunächst in kleine Schalen gesät und dann etwas später in zwei größere Schalen pikiert.
Werkzeug und Materialien
Zum Eintopfen braucht man logischerweise Töpfe. Und es kann auch nicht schaden ein paar weitere Gerätschaften bereitzustellen:
- Töpfe
- Eimer, Pflanzerde
- Pflanzschaufel, Löffel
- Tisch
- Transportkörbe
Arbeitsweise
Die Samen des Fingerhut sind klein. Extrem klein. Das führt dazu, dass man viel zu viele Pflanzen vorzieht. Grob geschätzt waren in der kleinen Schale etwa eintausend Fingerhüte aufgelaufen. Von denen hatte ich extaktgenau 120 Pflänzchen pikiert. Meine Hoffnung war, dass sich davon einige als besonders kräftig herausstellen würden. Leider war das nicht der Fall, sie sahen alle ziemlich gut aus. Also musste ich 120 Töpfe mit kleinen Fingerhutpflanzen füllen. Da kann es nicht schaden, wenn man die Arbeitsweise etwas optimiert.
Eben habe ich sicherheitshalber noch mal in Fachkunde für Gärtner nachgesehen wie es die Profis machen. Ich zitiere:
- Die rechte Hand ergreift den Topf und zieht ihn so weit voll Erde, dass die einzutopfende Pflanze die richtige Höhe erreicht.
- Die linke Hand ergreift die einzutopfende Pflanze und hält sie in die Mitte des Topfes
- Mit der rechten Hand wird die Erde gleichmäßig um den ballen herum in den Topf gefüllt
- Mit beiden Händen wird die Erde festgedrückt, sodass sie in der Mitte des Topfes steht. Anschließend wird mit den Daumenseiten der Topfrand angedrückt und der Topf zur Setzung der Erde kurz auf den Tisch aufgestoßen.
- Die linke Hand stellt den Topf in die Transportkiste
Oha, das war nicht ganz genau meine Vorgehensweise. Insbesondere musste ich die vorgezogenen Pflanzen zunächst umständlich mit dem Löffel voneinander trennen. Trotzdem hat das Ganze auch nur etwa 90 Minuten gedauert. Im nachhinein scheint mir 45 Sekunden pro Pflanze gar nicht mal so lahm zu sein.
Nach dem Eintopfen müssen die Pflanzen ordentlich gegossen werden, damit die Wurzeln einen guten Kontakt zur neuen Erde bekommen.
Wir haben die Töpfe dann im Schatten des Spargels aufgestellt. Der Spargel wird sie vor allem etwas vor dem Wind schützen (Herbststürme kommen bei uns vorwiegend aus West und Westen ist auf dem Foto rechts). Außerdem treiben sich dort nur relativ wenige Schnecken herum, weil der Boden sehr leicht ist.
Was wir nun aber im Frühjahr mit 120 Fingerhüten machen sollen, weiß ich auch noch nicht so genau. Naja, erst mal sehen, ob sie überhaupt den Winter überstehen.
Weblinks:
- Hau-Tu – Pflanze richtig eintopfen
- Garten Therapie – Das Eintopfen
- Gartenfreunde – Kräuter für den Winter eintopfen
- Wikipedia – Umtopfen
Whow, 120 Pflanzen, das ist echt der Hammer ;) Ich werde mir das in Erinnerung rufen wenn ich mal Fingerhut aussähe ;)
Vg Sandra
Und die bleiben ja auch nicht gerade klein. Wenn die wirklich alle durchkommen, dann müssen wir uns im Frühjahr noch mal was überlegen. Wegschmeißen kann man sie ja irgendwie auch nicht ;-)
120 Pflanzen in 90 Minuten. Respekt. Das sieht bestimmt toll aus, wenn sie blühen (egal wo sie denn jetzt hinkommen). So schnell bin ich nicht. Und ich habe das Eintopfen von Fingerhüten noch vor mir.
Schnecken gehen bei uns übrigens nicht an die Fingerhüte. Und wir haben massig Schnecken. Wenn die Fingerhüte den Schnecken schmecken würden hätten wir garantiert keine mehr ;-). VG Brigitta
45 Sekunden pro Pflanze – Respekt.
Naja, 45 Sekunden sind länger als man denkt. Ich denke, die Profis sind da noch wesentlich schneller.
Berufsbedingt müssen wir bei uns ja auch jede Menge topfen, wie lange ich dazu brauche habe ich noch nie nachgeprüft. Aber die fachkundliche Anleitung für Profis haben mich nun doch schmunzeln lassen.
Bleibt nun abzuwarten, ob der korrekte Deutsche dies einmal in einer Verfahrensanleitung oder DIN mit einer Nummer versehen als Vorschrift auf den Markt bringt. Wundern würde mich das nicht.
BG Harald