Gestern berichtete ich schon, dass es hier am Wochenende nachts saukalt war. Bei so einem Wetter sollte man bei Partys nicht stundenlang draußen rumstehen! Heute habe ich nämlich einen leichten Schnupfen. Also sitze ich mit unserer vollen Erkältungs-Ausrüstung auf dem Sofa – Thymiantee mit Fenchelhonig, Rettich-Hustensaft, Laptop, Kraut & Rüben und ein gutes Gartenbuch (über das ich noch berichten werde).
Beim durchsehen der Fotos dieses Monats dachte ich mir eben, dass wir vielleicht einfach mal an der Picture This Aktion von Gardening Gone Wild teilnehmen sollten. Gesagt, getan!
Dieses Foto hatte ich schon einmal beim September-Bloomday vorgestellt. Es zeigt die Goldruten an unserem Gartenteich und im Hintergrund die Pferde auf der Weide. Und irgendwie zeigt es auch ganz gut die Stimmung, die im Moment in unserem Garten herrscht.
Die Goldruten auf dem Foto haben einen ziemlich schlechten Ruf. Sie gelten als invasiv und sie stehen im Verdacht Heuschnupfen auszulösen. Die Geschichte mit dem Heuschnupfen lässt sich leicht entkräften. Goldruten werden nicht durch den Wind sondern durch Vögel und Insekten bestäubt. Die Pollen sind daher relativ schwer und klebrig. Sie fliegen also gar nicht weit in der Gegend herum.
Daran, dass die Goldrute invasiv ist gibt es keine ernstzunehmenden Zweifel. Sie bildet sehr viele Samen und sie vermehrt sich zudem über unterirdische Ausläufer. In ihrer kanadischen Heimat hat die Goldrute viele Fraßfeinde, die hier bei uns fehlen. Dadurch hat die Goldrute gegenüber den einheimischen Pflanzen eine erhebliche Konkurrenzkraft.
Zum Glück benötigt die Goldrute aber Gegenden mit Weinbauklima um sich wirklich heftig ausbreiten zu können. Deshalb findet man in unserer Feldmark auch nur ein paar kleine Goldruten-Kolonien. Sicherheitshalber lassen wir die Goldrute aber trotzdem nicht aussamen. Den größten Teil der Blüten schneiden wir immer schon Anfang September zum Erntefest, um damit den Erntewagen der Bröger zu schmücken.
Siehe auch:
Weblinks:
Rein optisch sind die Goldruten ja eigentlich sehr schön, aber ich persönlich habe ein Problem mit Neophyten. Finden sie den Weg aus dem Garten in die freie Natur geraten sie sehr schnell und mit großer Sicherheit außer Kontrolle und verändern das natürliche Gleichgewicht zu ungunsten der heimischen Flora.
Leider gibt es ja schon viele irreparable Beispiele.
BG Harald
Ich glaube tatsächlich, dass die Goldruten hier bei uns (Klimazone 7b) nicht sehr stark invasiv sind. Brigitte bestätigt das bei Google plus für ihren Standort (ebenfalls 7b) auch. Ich werde aber weiterhin drauf achten, ob die sich hier im Laufe der Zeit weiter ausbreiten.
Übrigens gibt es auch Gartenformen/-sorten der Goldrute, die nicht wuchern. Angela nennt da zum Beispiel eine Sorte namens Fireworks.
Finde ich leider auf nur zu hauf.
Die Goldrute scheint aufgrund ihrer inkomplexität der Cellulären Blüten Sulfatanionen deutlich Dominanter als vergleichbare Heimische Brontaten.
MFG ALEX
Dein Einwand entbehrt jeglicher Grundlage! Neuere Untersuchungen haben doch längst ergeben, dass die Sulfationen der Brontaten (vor allem die zellulären) schon lange vor der Blüte von den hochkomplexeren Brontoblasten gefressen werden.
Goldruten sind wirklich sehr schön anzusehen. Gibt es denn noch einen Unterschied zwischen der herkömmlichen Art und der Art Fireworks, außer dass die art Fireworks nicht so sehr wuchert?
Keine Ahnung, ich habe solche Goldruten (soweit ich weiß) auch noch nie gesehen. Den Bildern in der Yahoo-Bildersuche nach zu urteilen sehen sie genau so aus wie unsere Goldruten.
Ganz von alleine ist mir dieses Jahr unsere einheimische Goldrute eingwandert. Ich bin hin und weg!
Die schlägt ihre kanadische Schwester um Längen. Sowohl in der Blüte (Farbe, Form, Dauer) als auch im Duft und ist ein noch viel stärkerer Insektenmagnet.
Aussamen lasse ich aber auch diese sicherheitshalber nicht.
Grüße aus dem Rheinland
Ines