Barbarazweige

Heute ist der Tag zum Gedenken an Barbara von Nikomedien. Schon seit dem 13. Jahrhundert werden an diesem Tag Zweige von Kirschbäumen geschnitten um sie zu Beginn des Winters zum Blühen zu bringen.

Frühblüher

Frühblüher

Abergläubische Menschen sollten diesen Termin einhalten. Angeblich bringt es nämlich Glück, wenn die Zweige zu Weihnachten aufblühen. Wenn man nicht abergläubisch ist, dann kann man natürlich auch Zweige von anderen früh blühenden Gehölzen verwenden und man kann sie auch gerne ein paar Tage früher oder später schneiden, damit sie auch wirklich genau zu Weihnachten blühen oder damit sie zur Silvesterfeier noch gut aussehen.

Um dem Glück im kommenden Jahr etwas auf die Sprünge zu helfen sollte man beim Schneiden und bei der weiteren Behandlung der Zweige ein paar Regeln beachten:

  • Logischerweise können sich nur Blüten bilden, wenn sich an dem Zweig tatsächlich Blütenknospen befinden. Bei der Kirsche sind die Blütenknospen oft eher dicklich während die Blattknospen eher länglich sind. Die Blütenknospen stehen meist am letztjährigen Holz in kleinen Gruppen zusammen (Bukettknospen) während Blattknospen am diesjährigen Holz einzeln angeordnet sind (siehe Foto).

Spitze eines Barbarazweiges von einer Kirsche

  • Zum Schneiden verwendet man eine Bypass-Rosenschere (also keine Amboss-Schere sondern eine Schere mit Gegenschneide) oder ein Messer. Dadurch wird verhindert, dass die Leiterbahnen des Zweigs beim Schneiden zerquetscht werden.
  • Obstbäume müssen sich selbst davor schützen schon im Herbst zu blühen. Deshalb brauchen sie einen Kältereiz bevor sie beginnen zu blühen. Wenn es noch keine Nachtfröste gegeben hat, müssen die Zweige eine Nacht in den Gefrierschrank.
  • Nach dem Schnitt (oder nach dem Aufenthalt im Gefrierschrank) gaukelt man den Zweigen einen warmen Frühlingstag vor, indem man sie einige Stunden (z.B. eine Nacht) in warmes Wasser legt.
  • Die Zweige brauchen Wasser um aufblühen zu können. Sie müssen also in einer wassergefüllten Vase stehen. Um Fäulnis zu verhindern muss das Wasser alle paar Tage gewechselt werden.
  • Die Zweige sollten nicht gleich in eine warme Stube gestellt werden. Besser sie stehen zunächst ein/zwei Tage in einem kühlen aber frostfreien Raum.
  • Die Zweige sollen sonnig aber nicht zu warm stehen, weil sie sonst leicht austrocknen. Man stellt sie also besser nicht direkt über die Heizung oder neben den Ofen. Es hilft auch, wenn die Zweige gelegentlich mit Wasser besprüht werden.
Mahonie und Zierquitte

Frühblüher (Mahonie, Zierquitte)

Mit etwas Glück steht der weihnachtlichen Blütenpracht so nichts mehr im Weg.

Ursprünglich wurden nur Kirschzweige als Barbarazweige verwendet. Es spricht aber nichts dagegen auch Zweige von anderen früh blühenden Gehölzen zu verwenden. Unter anderem eignen sich dafür zum Beispiel:

  • Obstbäume wie Apfel, Pflaume, Zwetschge, Schlehe usw.
  • Ziersträucher wie Forsythie, Winterjasmin, Zaubernuss, Felsenbirne, Zierquitte, Ginster, Goldregen usw.
  • Zum Auflockern der Barbara-Sträuße können zusätzlich auch Blätter an Birkenzweigen oder Blüten an Weiden- und Haselnusszweigen getrieben werden.

Zuletzt noch kurz der Hinweis, dass man demnächst nicht nur Barbarazweige sondern auch Edelreiser zum Vermehren von guten Obstsorten schneiden sollte.

2 Kommentare zu Barbarazweige

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