Als wir vor knapp drei Wochen unterwegs waren, um das Red Merylinn Apfelbäumchen zu kaufen, haben wir aus einem anderen Gartencenter auch eine kleine, angeblich winterharte Bananenstaude mitgebracht. Leider waren auch damals schon alle Fensterplätze im Haus belegt, also haben wir sie kurz abgehärtet und dann ins Gewächshaus gestellt. Trotz einiger sehr kalter Nächte hat die Banane ihren neuen Standort recht gut angenommen und sogar schon ein neues Blatt getrieben. Ob sie tatsächlich winterhart ist, wird sie in den nächsten Jahren zeigen müssen, denn wir haben vor, sie demnächst ins Freiland zu setzen.
Nun sind Bananen ja gewöhnlich nicht unbedingt winterhart. Ich konnte mich aber schwach erinnern, dass die Gattung der Bananen in Fachkreisen Musa heißt. Unsere winterharte Banane wurde auf dem beigelegten Schildchen als Musa basjoo bezeichnet, woraus man schließen kann, dass es sich wirklich um eine Banane und nicht um irgendein anderes Gewächs handelt, dass nur aus marketingtechnischen Gründen als Banane verkauft wird.
Musa basjoo, oder wie sie auf Hochdeutsch heißt die Japanische Faserbanane, ist in Ostasien zuhause. Dort wächst sie als immergrüne Staude und erreicht eine Höhe von bis zu vier Metern. Dabei entwickelt sie zwei bis drei Meter lange Blätter. Die Japanische Faserbanane gilt als die winterhärteste aller Bananen. Als nördlichster bekannter Freiland-Standort einer Japanischen Faserbanane gilt Südschweden.
Im mitteleuropäischen Klima zieht sich die Japanische Faserbanane im Winter zurück, treibt dann aber im nächsten Frühjahr wieder aus. Früchte werden nur selten nach sehr milden Wintern gebildet. Sie reifen aber wegen der kurzen Vegetationsperiode meist nicht aus. Auf die Ernte von Samen oder genießbaren Früchten brauchen wir deshalb wohl nicht zu hoffen. In der Wikipedia ist von Züchtungen die Rede, die einen besseren Fruchtansatz gewährleisten sollen. Da das Schildchen auf unserer Banane aber keinen Sortennamen erwähnt, gehe ich davon aus, dass wir eine “normale” Musa basjoo gekauft haben.
Nachtrag: Ups, ich sehe gerade, dass dieser Artikel häufig über Suchmaschinen angesteuert wird. Sicherheitshalber der Hinweis, dass man dieser Stelle kurz auf das Datum der Veröffentlichung sehen sollte.
Ein kleines Problem stellen noch die kleinen Krabbeltierchen dar, die sich auf der Pflanze befanden. Zwar haben wir versucht sie abzusammeln, aber einzelne Exemplare sind inzwischen zu einer stattlichen Größe herangewachsen. Ich würde diese Tiere zwar gerne entfernen, aber Mailin findet sie “sooo süß” und vermutet, sie könnten sogar das Gleichgewicht der Fauna in unserem Garten positiv beeinflussen. Vielleicht kennt sich ja einer unserer Leser mit diesen Tierchen aus, meiner Ansicht nach scheint es sich um ein Exemplar aus der Familie der Theraphosidae zu handeln.
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