Ich hab’s ja schon immer gesagt – in der deutschen Garten-Blogosphäre ist viel zu wenig Trubel! Das können die Amerikaner wesentlich besser.
Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte Garden Rant einen Gastbeitrag von Robin Ripley vom Bumblebee Blog. Kurz gesagt regt sich Robin über häßliche Gemüsegärten auf und sie schlägt dabei einen ziemlich rüden Ton an (treason, garden crimes, …). Hässliche Ziergärten Rasen- und Koniferen-Wüsten scheinen ihr dagegen bisher verborgen geblieben zu sein.
Dass so ein Artikel eine Menge aufgeregter Kommentare und Blogposts nach sich ziehen würde, war wohl zu erwarten (und möglicherweise auch beabsichtigt).
Mein persönlicher Kommentar dazu lautet: Mir doch wurscht, ob Robin Ripley unseren Garten hässlich findet. Bei uns wird Unkraut nicht entfernt, sobald es das Licht der Welt erblickt und wir haben auch keinen Garten-Designer engagiert, der uns sagt, wo wir was zu pflanzen haben. Und trotzdem lieben wir unseren Garten!
Weblinks:
- Ursprungsartikel: Garden Rant – The Dark Side of Grocery Gardening
- Read Between the Limes – My ugly Garden
- My Skinny Garden – My Name is Gina. My Garden is a Mess
- Snarky Vegan – My most embarrassing ugly vegetable garden photos from 2009
- The Dig-It-Yourself Garden – I Love My Ugly Garden!!!
- In te Garten Onlins – Giving Vegetable Gardeners a Bad Name Since 1996
- Garden Bloggers With “Ugly” Gardens Strike Back
- usw. usw.
- Zuletzt noch eine Antwort Robin Ripley auf ihrem eigenen Blog: Bumblebee Blog – About that Garden Rant Post
Recht hast du, unsere Gärten sind wenigstens echt.
“Beauty is in the eye of the beholder.” Und so findet sich Schönes selbst in einem von 70er-Jahre Wellplastik umgebenen Schrebergarten – wenn man es denn sehen will. Und in Eurem Garten sowieso – finde ich.
Der Garten muss einem vorallem selbst gefallen und nicht anderen!
Na ja, so wie ich den Rant gelesen habe hat sie vor allem gemeint wenn man schon einen Gemuesegarten pflanzt soll man dann auch genug Unkraut ziehen dass nicht das Ungeziefer von ueberallher kommt. Und sie meint auch, man soll genug Platz lassen dass man die Sachen auch ernten kann.
Ich glaube wer schon laenger einen Gemuesegarten hat macht solche Fehler nicht, oder jedenfalls nicht so sehr. Es sind mehr die Leute die schnell mal eine Menge Pflanzen einkaufen und sich dann nicht richtig darum kuemmern. Und hinterher sagen Gemuese anbauen bringt nichts.
Ich denke, dass sich die Leute vor allem über den arroganten Ton erregen, mit dem Robin ihren Rant gegen die lausigen Gemüsegärtner (im Gegensatz zu den vorbildlichen Ziergärtnern) zum Ausdruck bringt. Natürlich gibt es hier und da verwilderte Gemüsegärten, aber entspricht das folgende Zitat wirklich den Tatsachen?
Ich habe da oft eher genau den umgekehrten Eindruck. Egal, ich habe das Thema ja hauptsächlich aufgegriffen, weil ich die Diskussionsfreudigkeit in der Garten-Blogosphäre auf eurer Seite des Atlantiks bewundernswert finde. Und natürlich auch, weil ich unseren manchmal etwas wilden Gemüsegarten liebe ;-)
“Egal, ich habe das Thema ja hauptsächlich aufgegriffen, weil ich die Diskussionsfreudigkeit in der Garten-Blogosphäre auf eurer Seite des Atlantiks bewundernswert finde. ”
Das kann ich nur vollfett unterstreichen, Heiner. In der deutschen Gartenblogoshäre gibt es sehr selten so offenen Austausch und Diskussion. Ich bedaure das ebenfalls.Allerdings erinnere ich mich durchaus an eine sehr erregt geführte Diskussion in einem Gartenblog- es ging um Katzen- die damit endete, dass die Blogbetreiberin diese Diskussion mit einem Basta beendete und mich per Email aufforderte nicht mehr ihren Blog aufzusuchen, da ihr meine Meinung nicht passte.
Und noch kurz etwas zum angeführten Beispiel für die Offenheit und Diskussionsfreudigkeit amerikanischer Gärtner:
Gärtnern ist doch mehr als Design oder Nicht-Design ,zu gärtnern ist eine Erfahrung, ein Prozeß, egal ob im Gemüsegarten oder Ziergarten. Das wissen alle, die gerne im Garten werkeln.
Dein Fotos des ‘häßlchen’ Gemüsegartens strahlt so viel Atmosphäre aus, die nur jemand erfasst, der ‘mit dem Herzen’ sieht.
LG
Sisah
Ganz ehrlich. Das ist kein Garten sondern ein Acker…
Gruß
Siehst du, so unterschiedlich sind die Ansichten über Gärten. Für mich ist das eine Steinwüste ;-)
Ich verstehe nicht warum es immer nur schwarz oder weiß sein kann. Ich kann doch als (angehender) Selbstversorger leben, Obst und Gemüse anbauen, ggf. Nutztiere halten – und deswegen muss es bei mir doch trotzdem nicht aussehen als hätte ne Bombe eingeschlagen. Selbstversorgung ist aus meiner persönlichen Sicht und auch Erfahrung nichts, was man “mal eben” nach Feierabend oder am Wochenende so nebenbei macht, das ist für zumindest 1 Person im Haushalt die meiste Zeit im Jahr fast ein Fulltimejob. Da breche ich mir keinen Zacken aus der Krone wenn ich alle 14 Tage mal einen Nachmittag in “Schönheitsarbeiten” investiere. Sei es Rasen mähen, Kanten schneiden oder Unkraut ziehen. Ich bin bei dem Thema auch schon lockerer geworden weil es in der Größenordnung schlicht nicht zu bewältigen ist, das ALLES IMMER perfekt aussieht, und das brauche ich auch nicht, aber ein Grund muss drin sein. Auf einer Unkrautplantage braucht man meiner Ansicht nach kein Gemüse ziehen.
ich finde deine einstellung sehr gut!! das leben im Garten mit dem garten mit der Erfahrung und nicht das bild nach außen das ist für mich gärtnern..
also bitte weiter so!!
ich denke wer sich zeit nimmt und mal eine stunde nichts tut außer dem garten zuzuschauen,tut viel..er lernt vom Garten…und seiner Weise zu wachsen..